Wolf in Mittersill gefilmt: Video im Netz aufgetaucht
Das Video aus einem fahrenden Auto kursiert im Netz. Es zeigt laut einem Experten tatsächlich einen Wolf.

Das Handyvideo wurde am Samstag, dem 21. Oktober, gegen 8.30 Uhr aufgenommen. Es stammt laut Medienberichten von Michael Lemberger aus Mittersill, der mit seinem Onkel und seiner Tante auf dem Weg zu einer Alm war. Er nahm das Video aus dem fahrenden Auto auf.
Der Salzburger Wolfsbeauftragte und ÖVP-Bürgermeister von Werfen, Hubert Stock, bestätigte, dass es sich bei dem gefilmten Tier um einen Wolf handelt: "Wir haben das von Experten überprüfen lassen, es ist bestätigt."
Der gefilmte Wolf dürfte sich zuletzt in Tirol aufgehalten haben und von dort weitergezogen sein in den Oberpinzgau. "Es dürfte einer von drei Wölfen sein, die sich auf der Tiroler Seite aufhalten. Wir hatten im Sommer schon Risse in Wald und Verdachtsfälle in Mittersill", sagte Stock. Bei einem Verdachtsfall in Bramberg warte man noch auf die Ergebnisse der DNA-Analyse.
Auf Tiroler Seite seien ebenfalls mehrere Wolfsrisse verzeichnet worden. "Dort gibt es eine Abschussverordnung, aber die gilt natürlich nicht automatisch für Salzburg", so der Wolfsbeauftragte.
Hollersbach: Derzeit keine Abschussgenehmigung möglich
Im Oberpinzgau hatten zuletzt Wolfsrisse in der Nähe des Hollersbacher Ortszentrums für Aufregung gesorgt. DNA-Analysen haben bestätigt, dass es sich um einen Wolf handelte. Anders als auf Almen gilt ein Herdenschutz in der Nähe eines Bauernhofs allerdings als zumutbar, weshalb eine Abschussgenehmigung unwahrscheinlich sein dürfte. "Die rechtliche Lage ist da eine andere. Da wäre eine Abschussgenehmigung nur zu erwirken, wenn es Herdenschutzmaßnahmen gibt und der Wolf diese überwunden hat", beschreibt Stock.
Entwarnung in Krispl-Gaißau
Ein anderer Verdachtsfall in Krispl-Gaißau habe sich als unbegründet herausgestellt, berichtet der Wolfsbeauftragte: "Das Tier wurde in der TKV (Tierkörperverwertung, Anm.) untersucht. Es ist definitiv eines natürlichen Todes gestorben und ist wohl danach von einem Fuchs angefressen worden."