Sie sind wieder hier - in ihrem Revier. Das Gepardenquartett Olymp, Philipp, Ginger und Njika ist wieder glücklich im Salzburger Zoo vereint. Und das sehr zur Freude von Zoo-Geschäftsführerin Sabine Grebner und Eigentümervertreter Bgm. Heinz Schaden.
Nachdem zwei Jungtiere (Juvi und Raha) Anfang Juni und Juli mit spektakulären Ausbrüchen bis außerhalb der Zoomauer auf sich aufmerksam gemacht und einen Polizeieinsatz ausgelöst hatten, fasste die Zooleitung nach massiver Kritik den Entschluss, das Gepardengehege rasch zu modernisieren. Die Tiere wurden dafür in befreundete Zoos nach Frankreich und Holland gebracht. Seit drei Wochen sind sie wieder da.
Am Montag präsentierte der Zoo die Anlage im Afrika-Bereich. 220.000 Euro wurden in Summe investiert. Je 74.000 Euro kamen von Stadt und Land, der Rest wurde durch das Erbe einer Katzenliebhaberin aus dem Tennengau finanziert. Das alte Gepardengehege stammte aus den 90er-Jahren. Bgm. Heinz Schaden sagte: "Es wäre ohnehin in den nächsten Jahren auf dem Sanierungsplan des Zoos gestanden. Mit den beiden Freigängen sind uns die Geparden zuvorgekommen. Jetzt kann man aber davon ausgehen, dass einem Jogger, Radfahrer oder Spaziergänger kein Gepard mehr über den Weg läuft. Auch wenn’s ja an und für sich liebe Tiere sind."
Zoo-Geschäftsführerin Sabine Grebner zeigt sich erleichtert: "Wir haben jetzt eine der modernsten Gepardenanlagen Europas. Die Tiere können hier nicht mehr ausbrechen. Wir haben alles gemacht, was möglich ist." So umringt die Raubkatzen ein drei Meter hoher, stabiler Gitterzaun mit einem halben Meter Überhang. Zwei voneinander unabhängige Stromkreise sorgen dafür, dass die Raubkatzen nicht über den Zaun klettern können. Gibt es eine Störung im Stromkreis, wird ein SMS an das Notfallhandy des diensthabenden Tierpflegers gesendet. Das Handy sei Tag und Nacht in Betrieb, schildert Grebner. Zusätzlich hat der Zoo jetzt Videokameras installiert, die den Außenbereich der Zoomauer im Blick haben. Bei den Ausbrüchen im vorigen Sommer hatte die Zooleitung argumentiert, dass immer wieder Jugendliche über die Mauer kletterten und diese das Schloss zum Gehege manipuliert hätten.
Die Geparden sind jetzt in zwei neu gebauten Häusern mit sechs Boxen untergebracht. Jede Box hat mit einer Klappe einen Ausgang zum Freigehege. "Es gibt drei getrennte Sicherungssysteme je Tür. Die Boxen und das Gehege sind ausbruchsicher", betont Zooleiterin Sabine Grebner.
Ohnehin sollten sich die beiden Männchen nicht mit Fluchtwegen, sondern mit ihren Weibchen beschäftigen. Die Rückkehr nach Salzburg sei wunschgemäß verlaufen, sagt Zoosprecherin Christine Beck-Graninger. Die Tiere hätten sowohl die Pfleger als auch ihre Umgebung sofort wiedererkannt. "Jetzt hoffen wir auf Nachwuchs. Die Zeichen dafür stehen gut", schmunzelt Beck-Graninger. Männchen Olymp ist schwer verliebt in Weibchen Ginger. Mehr Publikumslieblinge kann der Zoo dringend brauchen. "Der lange Winter hat sehr wehgetan. Wir hinken bei den Besucherzahlen um 15 Prozent nach", schildert Sabine Grebner.
Nach den Geparden sollen jetzt auch die Jaguare ihr neues Zuhause bekommen. Seit eineinhalb Jahren befindet sich die Anlage in Bau - die Tiere sind derweil im Tiergarten Schönbrunn in Wien untergebracht. Das Gehege soll spätestens im August fertig werden. Die Kosten: 700.000 Euro. Mit Jahresende folgt der Neubau des Gibbonhauses.
Der dritte Ausreißer des vorigen Sommers - der Luchs Vivous - wird nicht mehr zurückkehren. Die Tiere sind nach Bayern übersiedelt. Das Gehege im Zoo Salzburg steht bis auf Weiteres leer. Neue Pläne gibt es derzeit noch nicht.