Seit Jahren fordern Artenschützer die Bekämpfung der illegalen Vogeljagd in Italien. Eine Gefahr ist diese auch für die vom Aussterben bedrohten Waldrappe. Am 24. November wurden auch zwei junge Ibisse aus dem Tennengauer Brutgebiet in Kuchl auf dem Weg ins Wintergebiet bei Villafranca südwestlich von Verona abgeschossen. Das teilte jetzt Johannes Fritz mit. Er leitet das Waldrappteam, das seit zehn Jahren versucht, den vom Menschen ausgerotteten Zugvogel wieder nördlich der Alpen anzusiedeln.
Die Region Venetien/Lombardei sei seit Langem als problematisch bekannt und ist im italienischen Aktionsplan gegen die illegale Vogeljagd als solche ausgewiesen. "Die Null-Toleranz-Strategie gegen Wildtierkriminalität könnte in solchen ausgewiesenen Regionen schon seit Jahren effektiv und effizient umgesetzt werden. Der rechtliche Rahmen dafür ist vorhanden. Tatsächlich hat sich die Situation aber bisher kaum verbessert, wie auch die jüngsten Abschüsse zeigen", betont Fritz. Auch nach jahrelanger Kommunikation und Zusammenarbeit mit den italienischen Jagdverbänden sei bei den Waldrappen rund ein Drittel der Verluste auf illegale Jagd zurückzuführen. Es brauche konkrete und konsequente Maßnahmen, um die massive Beeinträchtigung der Biodiversität durch Wildtierkriminalität wirksam zu bekämpfen.