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Allroundtalent "Griessnerstadl"

Im obersteirischen Kunst- und Kulturzentrum läuft das Sommerprogramm. Bis September ist u. a. noch "Protestanten vertreibung aus der heimath" zu sehen. Und es wird auch schon weiter gedacht.

Das Kunst- und Kulturzentrum„Griessnerstadl“ gilt als Bereicherung in der Region.
Das Kunst- und Kulturzentrum„Griessnerstadl“ gilt als Bereicherung in der Region.

Ein Ensemble bestehend aus professionellen Schauspielern und nicht professionellen Darstellern aus der Region widmet sich aktuell mit der Inszenierung "Protestanten vertreibung aus der heimath" einem auch heute noch gesellschaftlich relevanten Thema der Unterdrückung von Andersgläubigen. In diesem Fall der Abschiebung evangelischer Gläubiger von Stadl an der Mur nach Siebenbürgen im 18. Jahrhundert.

Authentisch ist der Schauplatz der Aufführung im Griessnerstadl., 1767 wurde dieser erbaut und ist für zeitgemäße Landwirtschaft nicht mehr nutzbar. Produktionsleiter Daniel Wiedemaier erläutert: "2015 entstand die Idee, einen Theater- und Veranstaltungsort zu erschaffen und der Kunstverein Stadl-Predlitz wurde gegründet. Mittlerweile wurde der Kunstverein mit vielen Preisen ausgezeichnet, insbesondere für seine Arbeit im Dialog von zeitgenössischer Kunst mit Tradition und Volkskultur, mit Einbeziehung von Menschen vor Ort und internationalen Künstlerinnen und Künstlern."

Das „Protestanten“-Ensemble mit Susanne Stockinger-Puch, Mino Dreier, Sophie Moser, Ferdinand Nagele und Walter Ofner (v. l.).
Das „Protestanten“-Ensemble mit Susanne Stockinger-Puch, Mino Dreier, Sophie Moser, Ferdinand Nagele und Walter Ofner (v. l.).


Die Erinnerung an die erste Veranstaltung - mit dem Wienerlied-Trio Lepschi - ist für die künstlerischen Leiter, Ferdinand Nagele und Anita Winkler, und ihr Team noch äußerst lebendig. Seitdem hat sich allerdings viel getan, das Angebot wuchs mit jeder Initiative. "Die Programmgestaltung ist vielfältig", sagt Wiedemaier. Der Tamsweger betreut seit zweieinhalb Jahren das umfassende ganzjährige Kunst- und Kulturangebot. "Zu Theater, Performance, Tanz und Musik kommen Literatur- und Diskussionsveranstaltungen, wie aktuell die ,Gespräche zur Demokratie', außerdem Vorträge und Workshops."

Ob dieser Vielfalt schafft es das Team, jedes Projekt auf einen speziellen Fokus zu bringen. Eine Herzensangelegenheit etwa ist das inklusive Theater, in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Murau. "Es ist eine Prozessarbeit. Heuer wird ,La Proccesione' gespielt. Dieses gemeinsame Projekt haben wir erstmals bei der Biennale in Venedig umgesetzt. Am 7. September ist es bei uns im Griessnerstadl zu sehen."

"Protestanten vertreibung aus der heimath" wird noch am 15., 16. und 17. August gezeigt. Alle Programminfos gibt es unter griessnerstadl.at.

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