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Burg Klammstein in Dorfgastein rückt eigene Rolle bei Bauernkrieg vor 500 Jahren in den Fokus

Die Burg Klammstein in Dorfgastein ist ein echter Geheimtipp für einen Wochenendausflug. Vor 500 Jahren rüsteten sich die aufständischen Knappen aus dem Gasteinertal auf der Burg aus. Auch die jüngere Geschichte der historischen Gemäuer war sehr belebt.

Die Burg Klammstein in Kleinarl: Am Muttertag ist der Besuch für alle Mamas kostenlos.
Die Burg Klammstein in Kleinarl: Am Muttertag ist der Besuch für alle Mamas kostenlos.

Am 24. Mai 1525 setzten sich die Knappen des Gasteiner- und des Raurisertales mit an die Spitze des Aufstandes gegen den damaligen Salzburger Erzbischof. Das war der Startpunkt für den Salzburger Bauernkrieg, der in der monatelangen Belagerung der Stadt Salzburg gipfelte und nach einer vorübergehenden Waffenruhe im Folgejahr noch einmal kurz aufkeimte.

Sonderführungen zum Thema Bauernkriege

Ein wichtiger Zwischenstopp für die Aufständischen auf ihrem Weg in Richtung Landeshauptstadt war die Burg Klammstein in Dorfgastein. "Hier haben sie sich ausgerüstet", weiß Sepp Gruber, der heute regelmäßig Besuchergruppen durch die Anlage führt und die Historie des Tales bestens kennt. Die Rolle der Burg im Kontext des Krieges soll am Jahrestag thematisiert werden. Ab 14 Uhr werden am 24. Mai Sonderführungen zum Thema angeboten und Gruber gibt in einem Vortrag einen Einblick in die Bedeutung der Burg Klammstein für die Aufständischen.

Adi Ferner baute die Burg wieder auf

Nach dem Bauernkrieg erlitt die Burg einen Bedeutungsverlust. "Ab 1580 war sie dem Verfall preisgegeben", weiß Gruber. Erst seit den 1970ern erlebt die Anlage eine Renaissance. Damals kaufte Adi Ferner die Ruine, die nur noch aus den Resten eines einzelnen Turms bestand. In den Folgejahren baute er mit viel Engagement ein wahres Kleinod auf. Seit nunmehr 15 Jahren kümmert sich seine Tochter Gerlinde Ferner gemeinsam mit Burgherrn Peter Bart um den Erhalt. Adi Ferner verstarb im Vorjahr im Alter von 93 Jahren. "Die Burg war sein Lebenswerk. Noch wenige Stunden vor seinem Tod habe ich mit ihm neue Projekte geplant", erzählt Gerlinde Ferner.

Kurgäste besuchen gerne die Burg

Der Betrieb sei heute ein enormer Aufwand und vor allem eine Liebhaberei, erklärt die Burgherrin. Aktuell hat die Burg Donnerstag, Samstag und Sonntag geöffnet. Im Juli und August werden täglich, außer montags, stündliche Führungen angeboten. "Vor allem Kurgäste kommen gerne vorbei", sagt Ferner, die sich über mehr einheimische Besucher freuen würde. Aktuell profitiere man vom Schienenersatzverkehr der ÖBB, durch den im Zweistundentakt Busse in Klammstein halten. "Hoffentlich bleibt uns diese Anbindung auch nach der Sperre der Bahnstrecke erhalten."

Zünftige Ritteressen in Eigenregie

Neben dem Ausflugsbetrieb sind vor allem die Feiern in der Burgschenke beliebt. In der Stube bekocht Ferner Gruppen ab zehn Personen mit einem ausgiebigen Ritteressen. Auch verschiedenste Veranstaltungen finden über das Jahr verteilt statt. "Wir freuen uns über viele Gäste aus der Region", bekräftigt Gerlinde Ferner. Aktuelle Öffnungszeiten und Infos unter burg-klammstein.at.

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