Eines der meistbestaunten Exponate im Talmuseum ist ein kleiner Zettel mit einer Beschwörungsformel: SATOR AREPO TENET OPERA ROTAS. Es handelt sich dabei um das magische Sator-Quadrat, das Besondere dabei: Die lateinische Wortfolge lässt sich horizontal und vertikal vorwärts und rückwärts lesen. Die wörtliche Übersetzung lautet: Der Sämann (sator) Arepo (ein Eigenname) hält (tenet) mit Mühe (opera) die Räder (rotas)".
Es gibt hierzu zahlreiche Interpretationen. Klar ist, dass die Formel uralt ist, so wurde sie bei Ausgrabungen im 79 n. Chr. bei einem Vulkanausbruch verschütteten Pompeji gefunden. Die Formel wurde in antiker und heidnischer, später in christlicher Zeit verwendet. Sie war eine Art Schutzzauber, die das Böse abwenden sollte. Martin Rohrmoser, Kustos des Talmuseum erklärt: " Da die Formel auf heidnische Zeit zurückgeht, hatten die christlichen Bischöfe keine Freude damit. Daher wurde sie christianisiert. So steht in der ersten Zeile die Grabinschrift INRI. Zudem sind an den Ecken des Quadrats Kreuze gezeichnet."
Das Exemplar, das im Talmuseum ausgestellt ist, wurde 1992 gefunden, als beim Zandlbauer die Einfahrt zum Wirtschaftsgebäude erweiteret werden sollte. Mit einer Kettensäge wurde hierzu in die Tram (Querbalken) beim Tor geschnitten. Die Kette stieß auf einen Zylinder, darin verborgen der kleine Zettel.
In den vergangenen Jahren ist das Interesse an Spiritualität gewachsen, so stößt das Sator-Quadrat mit seiner mythischen Bedeutung auf großes Interesse bei den Besuchern.