Ende Oktober wird zugesperrt. Dann wird die Neue Residenz leer stehen und es keine Ausstellungen mehr im Salzburg Museum geben. Für wie lange geschlossen sein wird, ist noch nicht klar. "Wir sperren nicht unkontrolliert zu", sagt Museumsdirektor Martin Hochleitner im SN-Gespräch. Nach der Schließung Ende Oktober wird zunächst der Ausstellungsbereich abgebaut, damit es zu keiner Gefährdung von Objekten kommt.
Grund für die Schließung ist die Generalsanierung der Neuen Residenz, in der das Salzburg Museum untergebracht ist. Dazu kommt auch die Erweiterung des Museums um das "Belvedere"-Projekt. Durch die Sanierung - unter anderem der Räume der ehemaligen Amtsdruckerei und der bisher von Büros des Landes genutzten Teile - und die Erweiterung des Museums sei an einen sicheren Betrieb im Haus nicht zu denken. Außerdem muss wegen der Baumaßnahmen die Infrastruktur des ganzen Gebäudekomplexes - Kanal, Heizung und Strom - unterbrochen werden.
"Wir arbeiten aber voll weiter", sagt Hochleitner. Die Mitarbeiter des Museums sind seit einigen Monaten schon in einem Ausweichquartier in der Alpenstraße tätig. Das Publikum muss anderswohin kommen, um diese Arbeit zu erleben. "Sichtbar und präsent" bleiben - und zwar in der ganzen Stadt - will das Museum. Das wird unter dem Namen "Salzburg Museum Gastspiel" stattfinden.
Dazu wird es in den kommenden wohl drei Jahren Kooperation mit anderen Kultureinrichtungen der Stadt geben. "Wir sind da im Moment im Fine-Tuning, arbeiten an einer schönen Choreografie", sagt Hochleitner. Unter anderem wird dabei auch mit "Salzkammergut - Kulturhauptstadt 2024" kooperiert. Im Keltenmuseum in Hallein findet in dieser Kooperation ein Projekt mit Valie Export statt, die sich schon in den 1970er-Jahren mit der damals männlich dominierten Archäologieszene auseinandergesetzt hat. Ein Projekt rund um eine digitale Aufarbeitung des Sattlerpanoramas wird mit der Ars Electronic für Linz realisiert. Weitere Kooperationspartner sind unter anderem das Rupertinum, der Fotohof und die Initiative Architektur. Der inhaltliche Rahmen ergebe sich dabei durch eine Verbindung aus einem "Blick in unsere Sammlung und der Kernkompetenz der Partner", sagt Hochleitner. Details über die Kooperationen werden Ende Oktober präsentiert.
Weiterlaufen werden trotz der Schließung verschiedene Vermittlungsprogramme des Museums, für die teilweise neue Konzepte ausgearbeitet werden mussten. Die "Museumsgespräche" werden künftig im Rupertinum stattfinden. Schulprogramme finden im Ausweichquartier des Museums in der Alpenstraße statt. Dort ums Eck befindet sich auch ein Depot der Sammlung. "Wir haben dort den Mehrwert, dass wir im Schulprogramm dann auch Werke aus dem Depot zeigen können", sagt Hochleitner. Für das Schulprogramm wird auch ein eigener Lehrraum geschaffen.
Wann das Salzburg Museum seinen Ausstellungsbetrieb in der Innenstadt wieder aufnehmen wird, ist noch unklar. 2025 soll als erster Schritt der Sanierung und Erweiterung zunächst das Sattlerpanorama in der Orangerie im Garten von Schloss Mirabell untergebracht und zugänglich sein. Was am Hauptstandort passieren wird, hängt auch vom Baufortschritt ab. Erster möglicher Termin für ein Wiederhochfahren des Ausstellungsbetriebs könnte Herbst 2026 sein. 2027 wird dann das Belvedere Salzburg und damit die Erweiterung des Salzburg Museums fertig sein. "Ob wir 2026 starten oder erst mit einem großen Bang nach der Fertigstellung des Zubaus, ist noch nicht klar", sagt Hochleitner.
Nach der Innenstadt-Museumsbaustelle ist vor der Mönchbergbaustelle. Auch das Museum der Moderne wird schließen müssen. Es muss dort das Dach saniert werden. Zunächst war das für 2025 geplant. Nun wird man warten, bis das Salzburg Museum wieder öffnet. Geplanter Sanierungsbeginn am Berg ist daher das Frühjahr 2027.