- 22. September 2010: Der Kunsthändlersohn Cornelius Gurlitt wird auf einer Zugfahrt von Zürich nach München kontrolliert. Zollfahnder schöpfen Verdacht, es könne ein Steuerdelikt vorliegen.
28. Februar 2012: Gurlitts Wohnung in München wird durchsucht. Die Fahnder entdecken rund 1.400 Gemälde, Aquarelle, Lithographien, Drucke und Zeichnungen vor allem aus der klassischen Moderne. Der Fund wird geheim gehalten, die Berliner Kunstexpertin Meike Hoffmann mit der Erforschung der Herkunft beauftragt.
3. November 2013: Das Nachrichtenmagazin "Focus" bringt den Fall an die Öffentlichkeit und sorgt damit für eine Sensation.
4. November: Regierungssprecher Steffen Seibert sagt, die Bundesregierung habe "seit mehreren Monaten" von dem Fund gewusst.
5. November: Die Staatsanwaltschaft Augsburg, die gegen Gurlitt ermittelt, und die Kunsthistorikerin Meike Hoffmann geben eine Pressekonferenz. Fotos einiger weniger Kunstwerke werden gezeigt.
11. November: Die ersten 25 Werke werden auf der Plattform "lostart.de" veröffentlicht. Eine Taskforce wird eingesetzt, sie soll die Herkunft der Bilder erforschen.
14. November: Hunderte weitere Gemälde des Münchner Kunstschatzes sollen im Internet zu sehen sein. Dies kündigt die Leiterin der Taskforce, Ingeborg Berggreen-Merkel, an.
15. November: Der bayerische Justizminister Winfried Bausback (CSU) bringt eine "Lex Gurlitt" ins Gespräch.
19. November: Die Behörden teilen mit, dass Gurlitt Hunderte Bilder zurückbekommen soll, die ihm zweifelsfrei gehören. Den Angaben zufolge scheiterten mehrere Übergabeversuche.
12. Dezember: Die Polizei steht erneut vor Gurlitts Haustür. Ein Verwandter hatte sich Sorgen gemacht, weil er den alten Mann nicht erreichen konnte. Nachdem er auf Klingeln nicht reagiert, lassen die Beamten die Wohnungstür von der Feuerwehr öffnen lassen. Gurlitt ist wohlauf: "Er hat geruht", sagt ein Polizeisprecher.
23. Dezember: Es wird bekannt, dass Gurlitt unter Betreuung gestellt wird.
28. Jänner 2014: Die Taskforce gibt bekannt, dass nach einer ersten Sichtung 458 Werke aus Gurlitts Sammlung unter Raubkunst-Verdacht stehen. Gurlitts Anwalt, Hannes Hartung, sagt, sein Mandant sei inzwischen gesprächsbereit und an einer "fairen und gerechten Lösung" interessiert.
3. Februar 2014: Gurlitts Anwälte teilen mit, dass sie Anzeige gegen unbekannt stellen, weil vertrauliche Informationen aus den Ermittlungsakten an die Öffentlichkeit gerieten.
10. Februar 2014: Nach Angaben von Gurlitts Sprecher Stephan Holzinger wurden mehr als 60 weitere wertvolle Bilder in Gurlitts Haus in Salzburg gesichtet und an seinen sicheren Ort gebracht - darunter Werke von Picasso, Renoir und Monet.