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Fünf Millionen Euro mehr für die lokale Kulturszene

Unlängst präsentierte das Land Salzburg das zur Verfügung gestellte Budget. LR Stefan Schnöll hielt sein Versprechen von einer größeren Aufstockung. Ein bitterer Beigeschmack bleibt aber dennoch.

Die „freie Szene“ in Salzburg soll durch die Aufstockung des Landesbudgets aufatmen können.
Die „freie Szene“ in Salzburg soll durch die Aufstockung des Landesbudgets aufatmen können.

Im Rahmen des Kulturtalks der St. Johanner kultur:plattform versprach Kultur-Landesrat Stefan Schnöll einen Ausbau des für die "freie Szene" bereitgestellten Budgets. Mit einem Plus von 17,8 Prozent, was im Vergleich zum Vorjahr einer landesweiten Aufstockung um fünf Millionen Euro entspricht, hielt der ÖVP-Politiker sein Versprechen. "Mit dieser Erhöhung des Budgets sollen auch weitere Initiativen aus den Regionen unterstützt werden", erklärt Anastasia Doskal, Referentin für Kultur des Landesrats.

Bitterer Beigeschmack bleibt

Friedl Göschel, Obmann der St. Johanner kultur:plattform, sieht in der Erhöhung des Budgets viel Positives: "Es ist definitiv ein Erfolg, denn es zeigt auch, dass der Landesrat die Wichtigkeit der Kultur und ihrer Einrichtungen erkennt. Er zeigt sich in der bisherigen Zusammenarbeit als engagiert und es scheint bislang auch, dass er seine Versprechen hält." Dennoch hat die Budgetanpassung für Göschel einen bitteren Beigeschmack: "Wenn man sich die Inflation der letzten Jahre, die bei rund 20 Prozent liegt, ansieht, zeigt sich, dass es sich bei der Anpassung eher um eine Inflationsanpassung als um einen effektiven Ausbau des Budgets handelt."

Zusammenarbeit mit den Gemeinden

Der Dialog in der Bezirkshauptstadt zeigte auch einige Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit mit den einzelnen Gemeinden auf. Maria Fankhauser von KuBiP betonte damals, dass es im Pongau vereinzelt Bürgermeister gebe, denen kulturelle Einrichtungen und Veranstaltungen weitestgehend egal seien und daher eine finanzielle Unterstützung unterließen. Auch hier sollte das gestiegene Budget Abhilfe schaffen. "Es braucht jedenfalls Dialog und Überzeugungsarbeit anstelle von Zwang. Regionale Vernetzungstreffen wie jenes in St. Johann sollen ausgebaut werden, um den Kulturschaffenden aus der jeweiligen Region die Möglichkeit zum gemeinsamen Gedankenaustausch zu geben", weiß Doskal.

Weiterführung bereits umgesetzter Maßnahmen

Schon vor gut fünf Jahren machte das Land Salzburg mit dem Kulturentwicklungsplan wichtige Schritte zu einer gesteigerten Professionalisierung der Kultureinrichtungen. Vollzeitanstellungen wurden in einigen Kulturvereinen ermöglicht und dadurch die regionale Kultur auf stabilere Beine gestellt. Das erhöhte Budget setzt hier erneut an. Mit den Kultureinrichtungen sei man seitens des Landes im ständigen Austausch. "Die zusätzlichen Bedarfe, insbesondere ausgelöst durch die hohe Inflation, sind weitestgehend bekannt. Ein ganz wichtiger Aspekt ist die Professionalisierung, die auch mit der Erhöhung der Budgetmittel unterstützt wird. Darüber hinaus soll die Regionalisierung der Kultur weiter vorangetrieben werden", führt Doskal weiter aus. Um die Regionalisierung der Kultur weiter voranzutreiben, gebe es einige Ideen. "Eine davon ist zum Beispiel ein Kulturstättenplan, der den Zugang zur Kultur einfacher gestalten kann. In den Gemeinden und Regionen passiert bereits sehr viel, weshalb es wichtig ist, die einzelnen Initiativen noch besser zu vernetzen und Plattformen zu schaffen, die genau das vereinfachen können."


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