Das Gerät schaut aus wie ein Kopierer, ist es aber ganz und gar nicht. Es ist ein Risograf mit einer Farbtrommel im Inneren und einer Matrize aus Pflanzenfaser. Die Vorlage wird wohl wie bei einem Kopierer eingelegt, aber es wird nur jeweils eine Farbe gedruckt. "Wie beim Siebdruck entsteht ein Mehrfarbendruck erst durch mehrere Matrizen. Das erfordert eine spezielle Art des Druckgrafik-Denkens, das Bild muss man bereits im Kopf in mehreren Schritten denken", erklärt Lehrbeauftragte Elisabeth Schmirl. Sie beschäftigt sich selbst mit den diversesten Drucktechniken.
"Flugstunden" für die Studierenden
Gemeinsam mit Erik Hable leitet sie einen Workshop für die Studierenden der Klasse von Beate Terfloh für Zeichnung und Grafik an der Uni Mozarteum. Zusammen erarbeiten sie Papierarbeiten in Tief-, Hoch-, Flach- oder Siebdruck sowie eben Risografien und Monotypien, aber auch Radierung, wie Kaltnadel oder Aquatinta, stehen auf dem Plan. "Wir arbeiten mit historischen Verfahren, wo Qualität und Material im Zentrum stehen. Hier gibt es Gelegenheit, Erfahrungswerte zu sammeln - ich nenne sie immer ,Flugstunden', denn es gibt ganz viele Wege, um zum gewünschten Ergebnis zu kommen."
Student Cornel arbeitet gerade an einer Aquatinta-Radierung auf einer Kupferplatte, während Veronika Monotypien im klaren Blau, ebenfalls auf einer Kupferplatte herstellt. "Der große Moment kommt immer dann, wenn man es aus der Presse nimmt, das ist jedes Mal wieder spannend", gesteht sie. Alle Arbeiten, die die Studierenden im Workshop hergestellt haben, werden sie bei einer Ausstellung präsentieren und auch verkaufen, bei "Prin[ts]+ Graf" am 15. Dezember, 14-22 Uhr, 16. Dezember, 10-22 Uhr, und 17. Dezember, 10-18 Uhr, im KHG Clubraum, Wr. Philharmonikergasse 2.