Es war ein jahrelanges Hin und Her um die Zukunft der geschichtsträchtigen Kommandantenvilla: Seit dem Auszug des städtischen Kindergartens stand sie leer. Der Gemeinnützigen Salzburger Wohnbaugesellschaft (GSWB), die das Haus in Riedenburg gemeinsam mit der Kaserne erworben hatte, bekundeten verschiedene Einrichtungen ihr Interesse an der Villa. Vor einem Jahr hatten sich schließlich neue Mieter gefunden. Nach Sanierungsarbeiten darf der Salzburger Festspielfonds jetzt mit seinem Archiv einziehen.
Neue Mieter in der Kommandantenvilla: 1000 Kisten Geschichte machen sich auf den Weg
Die Salzburger Festspiele bekamen am Freitag offiziell die Schlüssel der Kommandantenvilla überreicht. Der Umzug des großen Archivs steht jetzt bevor.




"Es gab bestimmte Nutzungen, die wir in Anbetracht der Prominenz des Gebäudes nicht sehen wollten", blickt GSWB-Direktor Peter Rassaerts zurück. Die Freude über die neuen Mieter ist groß, weshalb auch keine Mühen gescheut wurden: Das 500 Quadratmeter große Gebäude hat die GSWB sieben Monate lang von Grund auf erneuert. Böden und teilweise Wände sowie Decken wurden saniert. Unter anderem bekam die Villa neue Sanitäranlagen, Elektroinstallationen als auch Heizungen und ist mittlerweile auch barrierefrei.
Der Festspielfonds startet neben dem Umbau des Festspielhauses mit der Kommandantenvilla sein zweites Zukunftsprojekt. "Es geht um zwei Gebäude, die sich das ganze Jahr über der Stadt öffnen", freut sich der kaufmännische Direktor Lukas Crepaz, der in dem Riedenburger Mietverhältnis auch eine Stadtteilentwicklung sieht.



Die Villa soll neben dem öffentlich zugängigen Archiv der Festspiele auch Büros für Mitarbeiter beherbergen. Zusätzlich entsteht im Wintergarten eine Studier- und Lesestube mit offener Bibliothek. Dafür steht dem Festspielfonds ein Umzug mit rund 1000 Kisten bevor, so Margarethe Lasinger, Leiterin der Dramaturgie, der Publikationen und des Festspielarchivs. Das Archiv soll bis voraussichtlich Ende des Jahres - und zugleich dem 70-Jahre-Bestehen des Archivs - fertig eingerichtet sein. "Das Jubiläum zeigt uns, dass es die richtige Zeit für einen Neustart ist", sagt Crepaz.