Was braucht ein gutes Sommertheater? Ein Stück, das zum Lachen einlädt, und ein kleines Spiegelzelt mit inkludierter Bar sind schon mal keine schlechten Voraussetzungen, weiß der künstlerischer Leiter des Theaters ecce, Reinhold Tritscher. "Lois Ellmauer hat uns vor zwei, drei Jahren ein kleines Minispiegelzelt als Foyer für unser großes Theaterzelt gebaut. Das ist so schön, dass wir beschlossen haben: das müssen wir mal bespielen", schildert er. Gesagt, getan: Am 22. August öffnete die SPIE(ge)LBAR ihre Türen erstmals als Spielstätte, aufgestellt wurde das Zelt im Zwergelgarten auf der Wiese hinter dem Pavillon. Rund 40 Menschen fasst es.
Zeitloses Grundthema, das von zwei Komödianten getragen wird
Auf der Suche nach einem passenden Format kam Tritscher auf die "Obszönen Fabeln" von Literaturnobelpreisträger Dario Fo und seiner Partnerin Franca Rame. Darin sind Geschichten aus Fos ,Misterio Buffo' gesammelt, das einen Gegenpol zum christlichen Mysterienspiel darstellt. Schamlosigkeit und Poesie vereinen sich zu subversiven, lustvollen Texten. "Das Grundthema ist zeitlos: Die Schwächeren wehren sich mit Humor gegen die Herrschenden", erläutert Tritscher. Das Stück werde von zwei Komödianten getragen. Diese schlüpfen in die Rollen ihrer Dialogpartner und kommentieren gleichzeitig als Erzähler das Geschehen.
"Dario Fo und Franca Rame haben die Stoffe gemeinsam im Spiel entwickelt, da ist viel Improvisation dabei", schildert Tritscher. Man müsse daher mit dem Text nah an Fo bleiben, aber zugleich frei damit umgehen. Mit Marena Weller und Jurij Diez wurde die perfekte Besetzung gefunden, ist Tritscher überzeugt. "Sie spielen beide sehr körperbetont, haben die Komödie inhaliert." Regie führt Gerard Es.
Aufführungstermine und Rahmenprogramm
Die"Obszönen Fabeln" sind Donnerstag, 5. September, bis Sonntag, 8. September, um 20 Uhr zu sehen. Ergänzt wird das Programm von einer offenen Volxtheaterwerkstatt am Donnerstag, 29. August, und einem Konzert mit Raphael Steiner und Florian Sighartner am Freitag, 30. August. Anschließend zieht das Theater ecce mit dem Stück weiter nach Leogang.