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Pensionist erfüllt sich mit Galerie in Hallein einen Traum

Kunst und Berge zählen zu den Leidenschaften des Innviertler Künstlers Georg Zenz. Heuer ist der Experte für Hoch- und Tiefbau nach Hallein gezogen und eröffnete seine erste Galerie samt Atelier.

Georg Zenz fertigt in seinem Atelier Galerie Zenz Collagen an und übermalt sie mit Acrylfarben.  Bild:
Georg Zenz fertigt in seinem Atelier Galerie Zenz Collagen an und übermalt sie mit Acrylfarben.  Bild:

Großflächige Bilder zieren die Wände der neuen Galerie "Lost Places" in Hallein. Auf zwei Werkbänken der ehemaligen Schmiedewerkstatt sind Skulpturen aus Eisen verteilt. Der Künstler Georg Zenz hat die Galerie in der Metzgergasse vor kurzem eröffnet und in den insgesamt 70 Quadratmeter großen Räumlichkeiten auch sein Atelier untergebracht. Der Experte für Hoch- und Tiefbau sowie Zimmermeister übergab sein 30 Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnen zählendes Holzbau-Unternehmen vor vier Jahren seinem Sohn und zog im April dieses Jahres nach Hallein. Die Galerie eröffnet der 69-Jährige im Juli.

Die Galerie ist in drei Bereiche unterteilt. Der erste ist für zwei Gastkünstler reserviert. Geplant ist, dass sie im Rhythmus von zwei Monaten wechseln. Derzeit sind die Eisenskulpturen des Bürmooser Künstlers Klaus Papula ausgestellt. Drei Bilder mit abstrakter Malerei zeigt in diesem Bereich Adalbert Schieferer von der Innviertler Künstlergilde.

Alle weiteren Bilder stammen von Georg Zenz. "Ich male alte Wände mit ihren Tapeten 1:1 ab. Früher hat man die alten Tapeten einfach mit neuen überklebt und alte Anstriche mehrfach übermalen. In meinen Bildern zeige ich alte Schichten, wie sie sich im Laufe der Jahrhunderte verändert haben könnten." Aus Isolationsgründen wurden teilweise auch Zeitungen an die Wände geklebt. Auch diese hat Zenz in seinen Collagen verarbeitet. Zudem sind auch Graffiti auf die großflächigen Bilder gesprayt. Scheinbar hingekritzelte Worte wie "Der Weg ist das Ziel" sind auf seinen Bildern mit Bergmotiven zu sehen. Ausgestellt waren sie beereits beim Bergfilmfestival in Salzburg.

"„Es ist ein neuer Kunstraum. Das freut mich sehr.“"
Laila Huber
Tennengauer Kunstkreis

Auf einer großen Staffelei ist ein Bild in Arbeit: "Ich mache hauptsächlich Collagen als Basis und übermale sie mit Acryl. Auch Buchstaben sind auf dem Bild zu sehen.

Das erste Werk des Künstlers ist ebenfalls ausgestellt. Er hat es 1976 angefertigt und Vietnamkrieg genannt. "Es könnte auch in die heutige Zeit passen", sagt Zenz nachdenklich. Ab 1973 hat der Wahlhalleiner begonnen Reisetagebücher zu schreiben. Versehen sind sie mit Zeichnungen und Collagen. Die insgesamt 41 Bücher sind ebenfalls in seiner Galerie zu sehen. Viele Fertigkeiten für seine Kunst hat er in Kursen und Akademien gelernt. Seit vier Jahren ist Zenz nun in Pension. Kunst und Berge, Reisen und Kulinarik sind seine Leidenschaften. Daher hat sich der Vater dreier erwachsener Kinder für Hallein als neuen Wohn- und Arbeitsort entschieden.

"Hier kann ich alles was ich zum Leben brauche zu Fuß erreichen. Die Bahn und die Berge sind in der Nähe", sagt er.

Mit dem Atelier und der Galerie hat sich Zenz einen Traum erfüllt. Er möchte mit seinen Bildern Geschichten erzählen, die von den Betrachtenden weitergesponnen werden können. Mit anderen Kunstschaffenden Vernetzen ist ihm wichtig. Seit kurzem ist er daher Mitglied des Tennengauer Kunstkreises. "Es freut mich sehr, dass es nun eine weiteres Atelier in Hallein gibt und dass er Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit gibt, ihre Werke auszustellen", sagt die Leiterin des Tennengauer Kunstkreises Laila Lucie Huber. Sie freut sich, dass in diesem Bereich nun zwei Ateliers sind. "Sehr schön wäre es, wenn hier ein Atelierviertel entstehen würde", sagt sie.

Besucht kann die Galerie Zenz mittwochs, donnerstags und freitags, jeweils von 13 bis 18 Uhr und an Samstagen von 10-14 Uhr werden. Auch Termine nach Vereinbarung (0664-43 19 748 oder atelier.georg.zenz@gmail.com) sind möglich. Die offizielle Eröffnungsfeier findet am Freitag, dem 15. September, ab 19 Uhr, gemeinsam mit den neuen Betreibern des Pan Cafés statt.

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