Dem "Kunstreisenden" Hubert Sattler (1817-1904) ist in Salzburg ein eigenes Museum für sein einzigartiges 360-Grad-Salzburg-Panorama gewidmet. Nach "Weltmeere" und "Metropolen" werden jetzt "Wüsten" und "Umkämpfte Stätten" gezeigt, wobei es im zweiten Teil keinesfalls um Schlachten-Szenen geht, sondern um die Darstellung von Orten, die zu Sattlers Zeit in der Mitte des 19. Jahrhunderts ebenso umkämpft waren, wie heute. So finden sich detailgenaue Landschafts- und Städteansichten etwa von Sarajevo, Montserrat in Katalonien, das im spanischen Bürgerkrieg eine Rolle gespielt hat, Jerusalem, Konstantinopel, Moskau oder der mexikanischen Hafenstadt Veracruz unter Sattlers Motiven.
Eine Auswahl dieser Arbeiten aus den insgesamt 136 weltbekannten Kosmoramen hat im vergangenen Jahr die Rekordzahl von 20.000 Besuchern in die Wiener Hermesvilla gelockt.Kosmoramen als didaktische Geografie "Alle diese Kosmoramen waren von Sattler nicht als Kunst gedacht, sondern als didaktische Geografie", erläuterte Kurator Nikolaus Schaffer. "Lange Jahrzehnte waren diese Bilder 'das Letzte' im Depot. Erst in den vergangenen Jahrzehnten hat man auch den künstlerischen Wert dieser Arbeiten erkannt, und jetzt gehören sie zu den beliebtesten Werken weit und breit." Tatsächlich werden jährlich zwischen 30.000 und 40.000 Besucher in dem kleinen Panoramamuseum in Salzburg gezählt, auch die jeweiligen Kataloge zu den Ausstellungen der vergangenen Jahre waren regelmäßig vergriffen.