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Salzburger Galerie 5020 zeigt Zwischenräume

"Vor mir war nichts an meiner Stelle. Jetzt bin ich an der Stelle von nichts." Dieses Zitat von Marguerite Duras aus "Ein ruhiges Leben" steht exemplarisch für die Themen, mit denen sich sieben Künstler in der aktuellen Ausstellung der Salzburger Galerie 5020 auseinandersetzen.

"Wir wollen die Zwischenstellen sichtbar machen", erläuterte Sabine Priglinger, eine der beiden Kuratorinnen der Ausstellung "Wie vermochten wir das Meer auszutrinken". Der Titel der Schau stammt aus Friedrich Nietzsches "Die fröhliche Wissenschaft". Gemeinsam mit Julia Haugeneder hat sie Künstler eingeladen, die in ihren Werken für den Betrachter auch den Arbeitsprozess spürbar machen. Deshalb sind von den meisten Künstlern Werkserien ausgestellt.

So füllt Natalie Neumaier mit ihren Notizen und Zeichnungen rund um das Gedicht "Licht" von Inger Christensens ganze Vitrinen aus. Dabei sind die gezeigten Blätter nur ein kleiner Teil der Beschäftigung der Künstlerin mit dem Text. Das schwerste Objekt in der Schau stammt von Georg Oberhumer: Er hat einen Beistrich in Beton gegossen, der als graue Skulptur mitten im Raum liegt. "Der Beistrich steht für den Bereich dazwischen", sagte Priglinger. Julia Haugeneder ist unter anderem mit einer Arbeit vertreten, auf der sie auf Buchbinderleinen von Weiß in Schwarz übergehende Farbfelder aus Gips gegossen hat. Damit macht sie das auf Teststreifen übliche Herantasten an das satteste Schwarz beim Tiefdruckverfahren sichtbar.

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