"Ich tue jeden Tag das, was ich liebe", sagt Christoph Mayrhofer. Der 36-Jährige lebt als Singer/Songwriter Chris May seinen Traum. Insgesamt sechs Monate war er 2023 auf einem Schiff unterwegs, wo er als Musiker engagiert ist. Von der Antarktis bis zur Arktis, von Südamerika bis nach Skandinavien hat er so die Welt bereits vermessen. Immer dabei: seine Gitarre. Oder ein anderes Instrument, denn als Blues- und Folk-Fan spielt er auch Ukulele, Didgeridoo, Mundharmonika und mehr.
Seine Reisen und die Natur sind dem gebürtigen Salzburger, der in Lehen wohnt, Inspiration für seine Lieder. "Ich bin viel im Wald und am Berg, fahre Kajak, gehe wandern, mache Skitouren", erzählt er.
Dass er mit Musik sein Leben bestreiten kann, hat Chris May auch seiner Ausdauer zu verdanken. Bis zu 70 Stunden pro Woche hat der gelernte Gastronom gejobbt, um dahin zu kommen, wo er heute steht. "Neben meiner Arbeit als Koch nahm ich einen 16-Stunden-Job im damaligen Musikhaus Pühringer an, weil ich was mit Musik machen wollte."
Feuer und Flamme für die Gitarre war er bereits als 15-Jähriger. Das Spielen brachte er sich selbst bei. In einem Seminar von "Mr. Fingerpicking" Peter Ratzenbeck entdeckte er seine "Liebe zum Zupfen". Er habe stundenlang geübt, bis seine Finger geblutet hätten, erinnert er sich.
Folk- und Blues-Spezialist
Sein Wissen gibt Chris May gerne weiter, er unterrichtet privat und seit einigen Jahren auch beim kostenlosen Kursprogramm des Rockhouse. Ukulele, Fingerstyle, Composing, Percussion sowie Rock- und Pop-Schnupperworkshops für Kinder hat er dort bereits geleitet. Demnächst steht sein erster Didgeridoo-Workshop auf dem Programm (Di., 18. Juni).
Das Didgeridoo ist kein einfaches Instrument, wie er weiß. "Man sieht nicht, was man macht, man spürt es nur. Alles passiert im Mund und in der Lunge", sagt er. Den Grundton kriege man schnell raus, aber bis man die Kreisatmung beherrsche, brauche man mindestens zwei, drei Monate, ist seine Erfahrung.
Wenn er nicht gerade das Meer befährt, spielt er einmal im Monat im Kurzentrum Bad Vigaun eigene Songs und Covers. Derzeit nimmt Chris May im Studio von Arno Briggman sein viertes Album auf. "Endurance" wird es heißen, wie das Schiff der legendären Antarktis-Expedition. Es steht auch für den langen Atem, den man als selbstständiger Musiker braucht. Wenn die Single-Auskopplung in zwei Wochen erscheint, schippert sein Schöpfer bereits wieder auf hoher See - mit Kurs auf die Kanalinseln.




