Kunst, Handwerk und Design: Samstag und Sonntag ging der 35. Kunsthandwerksmarkt in Radstadt über die Bühne. Die Publikumsresonanz ist groß: "Der Markt lockt 5000 bis 6000 Besucherinnen und Besucher pro Tag an", sagt Veranstalterin Elisabeth Schneider vom Kulturverein Das Zentrum. "Durch die Vergabe von hoch dotierten Preisen aus der Wirtschaft haben wir österreichweit ein Alleinstellungsmerkmal - und die Garantie, dass wirklich nur Aussteller mit Produkten allerhöchster Qualität vor Ort sind."
"Handwerkliches Können ist vom Aussterben bedroht"
Die Jury vergibt jedes Jahr auch einen "Preis der Salzburger Nachrichten". Dieser ging heuer an den Steirer Thomas Rath (im Bild mit Elisabeth Schneider). Der Messerschmied aus Niklasdorf fertigt Produkte aus Damaststahl. Im Mittelpunkt steht das Messer, das - so sein Anspruch - einerseits maximale Schärfe und andererseits originelle Schönheit haben möge. Die Begründung der Jury: "Thomas Rath ist bestrebt, sein Wissen in Workshops zu vermitteln. Ein erfreuliches Faktum, denn handwerkliches Können ist vom Aussterben bedroht bzw. in anonyme Massenfertigungsstätten ausgelagert."
Von Tüchern über Rucksäcke bis zu Weidenkörben
Den Preis der Stadtgemeinde Radstadt holte Edda Ruckenbauer-Schaupp aus Graz, die Produkte aus Leinen, Schafwolle und Seide präsentierte. Das Lob der Jury: Die Produkte seien handwerklich vortrefflich und gestalterisch klassisch bestechend. Der Preis der Salzburger Sparkasse Bank AG Radstadt ging nach Deutschland, an Anna Weninger-Hofmann. Die Jury lobte die "perfekt gefertigten Rucksäcke und Bauchtaschen sowie die genähten, kindlich anmutenden Tierpuppen mit individuellem Ausdruck". Korbflechterin Martha Harscher aus Bayern fertigt wiederum Körbe und Flechtwaren aus Weide. Sie durfte sich über den Preis der Firma Pichler Energietechnik GmbH freuen. Die Begründung der Jury: Harscher pflege "altes, traditionelles und nicht immer wertgeschätztes Handwerk".
Mit einem ordentlichen Schuss Humor …
Der Preis der Jury ging an die Filzkünstlerin Doris Remschak aus Selzthal in der Steiermark. Sie werkt mit österreichischer Schafwolle und viel Liebe zum Detail. Remschak modelliere realistische, mit einem ordentlichen Schuss Humor versehene Tierobjekte - vom Eisvogel über den Specht und die Meise bis zum Marienkäfer, heißt es.