Welche Partei vertritt meine Interessen am besten oder kommt mit ihrem Programm meinen Vorstellungen am nächsten? Kaum eine Wählerin oder ein Wähler hat die Zeit oder nimmt die Mühe auf sich, die einzelnen Wahlprogramme der Parteien online zu suchen, die seitenlangen Dokumente zu durchforsten und mit den eigenen Positionen abzugleichen. Wer wofür steht, ist oft auch nicht ganz einfach zu durchblicken.
Welche Partei passt am besten zu mir? Das digitale SN-Wahllokal zum Ausprobieren
Bei acht landesweit antretenden Parteien kann es schon einmal kompliziert werden. Daher bietet das SN-Wahllokal nun eine digitale Entscheidungshilfe. Einfach Fragen durchklicken, einzelne Antworten gerne auch doppelt gewichten - und sehen, was dabei rauskommt.
Die SN bieten deshalb in Kooperation mit der Universität Salzburg (Fachbereich Politikwissenschaft) und dem "Wahlswiper"-Team aus Berlin eine digitale Wählhilfe an. Ähnliche Tools gab es bereits auf Bundesebene. Für eine Landtagswahl in Salzburg ist das digitale Wahllokal aber ein Novum. Das SN-Wahllokal wurde maßgeschneidert für die Salzburger Landtagswahl konzipiert und mittels Hilfe der "WahlSwiper"-Entwickler aus Berlin umgesetzt. In Deutschland kommt der Wahlswiper mittlerweile bei vielen Wahlgängen zum Einsatz. In Österreich war er bislang bei der EU-Wahl und der Nationalratswahl 2019 verfügbar. Nun gibt es ihn erstmals auch für Salzburg.
34 Fragen: Ja oder Nein?
Das gemeinsame Projekt bietet den 386.947 wahlberechtigten Salzburgerinnen und Salzburgern eine Orientierung über die antretenden Parteien und deren Programme. Dazu können 34 Fragen mit Ja oder Nein beantwortet werden. Zu den Fragen gibt es jeweils ein leicht verständliches Erklärvideo, das den Hintergrund erklärt und so auch Nutzerinnen und Nutzern hilft, die das politische Tagesgeschehen nicht regelmäßig verfolgen. Auch eine doppelte Gewichtung der jeweiligen Antwort ist möglich - und teils auch ratsam, um die eigene Position zu unterstreichen. Am Ende werden die angeklickten Antworten mit den Positionen der Parteien verglichen und eine prozentuale Übereinstimmung angezeigt. Das Team der Universität Salzburg und der SN hat dazu einen Fragebogen erstellt und allen teilnehmenden Parteien zukommen lassen. Alle acht Parteien, die am 23. April antreten, haben mitgemacht. Die Nutzerinnen und Nutzer können daher auch die von den Parteien selbst verfassten Begründungen für ihre Positionen nachlesen.
Von Windrädern bis Wolfsabschuss
Gefragt wurde so detailreich wie möglich, unter anderem nach den Positionen beim Klimaschutz (Stichwort Tempobeschränkung, Windräder oder Photovoltaik), Asyl und Migration, Wirtschaftspolitik, dem Thema Wohnen oder etwa, wie es die Parteien mit einem Wolfsabschuss, einem Fortbestand des Skigebiets Gaißau-Hintersee oder einem Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung halten.
"Durch das breite Spektrum an Themen ist sichergestellt, dass wir die Parteien gut voneinander abgrenzen können und eine gute Hilfe bei der Entscheidungsfindung zur Landtagswahl bieten können", sagt Franz Fallend, Politikwissenschafter an der Universität Salzburg, der gemeinsam mit seinen Kollegen Eric Miklin und Armin Mühlböck die Fragen ausgewählt hat. . "Ziel ist es, einen einfachen Zugang zu den Positionen der Parteien zu schaffen und so vielleicht auch die Wahlbeteiligung steigern zu können", ergänzt Mühlböck.
"Den WahlSwiper haben wir erstmals für Wahlen in Deutschland entwickelt und es erfreut uns besonders, dass diese innovative Wahlhilfe auch in anderen europäischen Ländern so gut ankommt", sagt Matthias Bannert, Projektleiter beim WahlSwiper.