SN.AT / Salzburg / Politik

2457 Euro Miete für eine 65 Quadratmeter Wohnung: FSG-Chef kritisiert Mietwucher

Mietwucher vertreibe junge Leute aus der Stadt Salzburg, sagt Gerald Forcher. Es sei endlich Zeit, um hier gegenzusteuern - durch den Bau von mindestens 1000 Mietwohnungen pro Jahr, einem neuen Mietrecht und höherer Bauweise.

FSG-Vorsitzender Gerald Forcher: „Die Mietpreise in der Stadt Salzburg am freien Markt explodieren und es ist kein Ende in Sicht.“
FSG-Vorsitzender Gerald Forcher: „Die Mietpreise in der Stadt Salzburg am freien Markt explodieren und es ist kein Ende in Sicht.“

Dass die Wohnungspreise in der Stadt Salzburg hoch sind, ist nicht neu. Jetzt macht die Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG) auf einige exorbitante Beispiele aufmerksam. Ein junges Pärchen habe im Internet eine kleine Starterwohnung gesucht. Die Wohnung sollte zwischen 45 und 65 Quadratmeter groß sein. Die Suchergebnisse würden aber verzweifeln lassen, sagt Gerald Forcher, Chef der FSG in Salzburg.

Eine Drei-Zimmer-Wohnung in der Rainerstraße mit 65 Quadratmetern werde um einen unglaublichen Mietpreis von 2457 Euro im Monat angeboten. Eine Ein-Zimmer-Wohnung in Gneis werde mit 50 Quadratmetern um 1500 Euro Monatsmiete angeboten. Und eine Ein-ZimmerWohnung um 55 Quadratmeter in der Saint-Julien-Straße um 795 Euro. 47 Quadratmeter und zwei Zimmer in Mülln seien um 950 Euro Miete online angepriesen. "Das ist wohl für die wenigsten leistbar", sagt Forcher und spricht von Mietwucher. Dies würde junge Menschen regelrecht aus der Stadt Salzburg vertreiben. "In den letzten zehn Jahren sind die Wohnungsmieten im gesamtem Bundesland Salzburg dramatisch gestiegen. Diese Steigerungen stehen aber in keinem Verhältnis zu Lohnentwicklung oder Inflation. Die Wohnkosten fressen bei vielen Menschen einen großen Teil des monatlichen Gehalts", sagt Forcher. "Vor allem junge Menschen, die Vollzeit arbeiten, können sich die Mieten nicht mehr leisten und werden gezwungen, wegzuziehen. Die Stadt verliert ihre Jugend, weil diese aufgrund der hohen Mieten ins Land abwandert. Dann wiederum müssen sie zur Arbeit oder zur Uni in die Stadt pendeln, was natürlich wieder für Verkehr und für zusätzliche Kosten sorgt. Stadt und Land müssen das Wohnungsproblem endlich in den Griff bekommen", sagt der FSG-Chef.

Die Mietpreise würden nur dann sinken, wenn mehr Wohnraum geschaffen werde. Daher müsse auch in der Stadt Salzburg höher und dichter gebaut werden. Pro Jahr müssten 1000 "echte" Mietwohnungen durch ein Wohnbauförderungs-Modell geschaffen werden. Auch ein neues Mietrecht sei dringend erforderlich, das gerechte Mietobergrenzen regle. Außerdem soll es keine befristeten Mietverhältnisse mehr beinhalten, außer bei Eigenbedarf der Vermieter. Maklerprovisionen solle der Vermieter tragen.