Der Grund ist angeblich ein Finanzstrafverfahren gegen den ehemaligen Steinlechner-Wirt, das diese Woche eröffnet wurde. ÖVP-Vizebürgermeister Harald Preuner teilte am Mittwoch mit: "Heute Vormittag hat mir Berti Mielach in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt, dass er in einem Finanzstrafverfahren als Beschuldigter geführt wird. Es gilt selbstredend die Unschuldsvermutung. Er hat mir von sich aus angeboten, sein Mandat zur Verfügung zu stellen und aus dem Gemeinderat auszuscheiden."
Der ÖVP-Chef ergänzte: "Ich bedaure diesen Schritt sehr, wiewohl er aus meiner Sicht der einzig vertretbare war. Berti Mielach ist ein herzensguter Kollege und hat sich in seiner Zeit als Gemeinderat wirklich mit Leidenschaft und Enthusiasmus an die Arbeit gemacht - jedoch wird an uns Politiker zu Recht ein anderer Maßstab angelegt und es ist aus meiner Sicht eine Frage des politischen Anstands, dass unter diesen Umständen die Ausübung eines Gemeinderatsmandats nicht mehr möglich ist. Unsere politische Gemeinschaft und ich respektieren diese Entscheidung und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute."
Wer seinen Platz einnimmt
Der Rückzug von Berti Mielach löst in der Stadt-ÖVP ein Sesselrücken aus: Das Mandat von Mielach übernimmt demnach Gemeinderat Peter Iwanoff, der bisher die Karenzvertretung von Gemeinderätin Delfa Kosic war. Die neue Kosic-Karenzvertretung wird Margarethe Fischer.
Die NEOS zollen Mielach Respekt
NEOS-Klubobmann Sebastian Huber spricht von einer "neuen Rücktrittskultur". Er schrieb in einer Aussendung: "Berti Mielachs Schritt, sein Gemeinderatsmandat zurückzulegen, weil er in einem Finanzstrafverfahren als Beschuldigter geführt wird, verdient absoluten Respekt und Wertschätzung." Einen Seitenhieb konnte Huber sich nicht verkneifen, indem er ergänzte, "von dieser ,neuen Rücktrittskultur' könnten sich andere Mitglieder des Gemeinderates eine Scheibe abschneiden. Seit Jahren wird - beispielsweise gegen den Bürgermeister - strafrechtlich ermittelt und bis dato hat er noch überhaupt keine Konsequenzen gezogen".