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Community Nursing in Salzburg: Bei Pflege zahlen Gemeinden mit

Das Land zahlt bei Community Nursing nicht mit. In mehreren Gemeinden läuft das Projekt weiter - in teils abgespeckter Form.

Mit dem Hilfswerk Salzburg hat die Gemeinde Fusch einen Weg gefunden, das wertvolle Angebot des Community Nursings fortzusetzen.
Mit dem Hilfswerk Salzburg hat die Gemeinde Fusch einen Weg gefunden, das wertvolle Angebot des Community Nursings fortzusetzen.

Drei Jahre lang finanzierte die EU in Österreich ein Pilotprojekt zur wohnortnahen Pflegeberatung in Gemeinden (Community Nurse). In Salzburg wurden 32 Projekte in elf Gemeinden umgesetzt. Nach Auslaufen der Pilotphase war geplant, dass es eine Finanzierung in Österreich gibt.

Der Bund stellte dazu Geld über den Pflegefonds bereit. Im November wurde bekannt, dass das Land selbst keine eigenen finanziellen Mittel zur Verfügung stellen wird und die vom Land verwendeten Mittel aus dem Bundesfonds nur 60 Prozent der Kosten decken werden.

Die Gemeinde Thalgau hatte gleich angekündigt, die volle Finanzierungslücke zu schließen. Bergheim ersetzt ebenfalls den fehlenden Betrag zur Gänze. Bürgermeister Robert Bukovc (ÖVP): Mit 60.000 Euro im Jahr könne man auch weiterhin zwei Teilzeitkräfte zu gesamt 40 Wochenstunden beschäftigen. Auch Henndorf schießt Geld zu und hält beide Kräfte.

Nun hat die Gemeinde Fusch angekündigt, dass man selbst finanzielle Mittel stellen werde, um das Projekt in verminderter Form weiterlaufen zu lassen. 5,5 Stunden pro Woche stehe die Pflegekraft künftig der Bevölkerung zur Verfügung, heißt es. Von den Leistungen würden vor allem Senioren, Familien und chronisch Kranke profitieren. "Auch wenn die finanzielle Belastung spürbar ist, war es unser Ziel, dieses Angebot zu sichern, um den Menschen in Fusch die bestmögliche Lebensqualität zu bieten", sagt Bürgermeister Hannes Schernthaner (ÖVP).

In mehreren Gemeinden mussten die Verträge von Pflegekräften auslaufen. In Hallein werden nur noch fünf statt neun Kräften tätig sein, im Regionalverband Lungau drei statt sechs.

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