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Die Pflege ist seit vielen Jahren selbst ein Pflegefall

Maria Riedler

2050 werden in Österreich 1,2 Millionen Menschen über 80 Jahre alt sein und die Zahl der Pflegebedürftigen wird noch einmal rasant ansteigen. Wenn man sich allein die Entwicklungen in der Altenpflege ansieht, dann könnte es einem den Angstschweiß auf die Stirn treiben. Die Pflegebranche - ob in den Kliniken, Seniorenheimen oder daheim - ist längst selbst zum "Pflegefall" geworden: chronisch unterbesetzt, viele Jahre lang chronisch unterbezahlt und chronisch von der Politik ignoriert. In den vergangenen Jahren wurde zwar einiges verbessert, trotzdem sind noch wichtige, strukturelle Reformen ausständig.

Jetzt ist der Unmut verständlicherweise groß: Die angekündigten monatlichen Kürzungen des Pflegebonus von 130 Euro netto sind ein fatales Signal und über Protestmaßnahmen wie die Kündigung von Betriebsvereinbarungen sollte sich niemand wundern. Die Politik muss die Pflege weiterhin besser pflegen und strukturieren.

"Wenn Kompetenzen nicht klar verteilt sind, so verteuert ein Wirrwarr alles", sagen die Ortschefs. Vielleicht können sich Land und Bund von den Bürgermeistern etwas abschauen. Zumindest was die interne Abstimmung und Kommunikation betrifft.