Alexander Böhm, gelernter Elektriker, begann seine Berufslaufbahn im Jahr 1968 als Betriebselektriker bei den Tauernkraftwerken in Kaprun. Dass er zeitlebens ein glühender Verfechter von Gerechtigkeit war, zeigte sich bald: Ab dem Jahr 1978 engagierte er sich als Betriebsrat (und ab 1991 als Betriebsratsobmann) für die Anliegen und Rechte seiner Kolleginnen und Kollegen im Betrieb.
Darüber hinaus wirkte Böhm über 20 Jahre als Gemeindevertreter und Gemeinderat in seiner Heimatgemeinde Kaprun. In den Jahren 1989 bis 1998 war er zudem Abgeordneter im Salzburger Landtag. Mit seiner Wahl zum Präsidenten der AK Salzburg wurde Alexander Böhm am 26. November 1998 schließlich zum obersten Arbeitnehmer-Vertreter im Bundesland. Diese Funktion hatte er bis zum 30. Juni 2003 inne.
Untrennbar mit dem Namen Alexander Böhm verbunden ist die Lehrwerkstätte Kaprun, zu deren Erhaltung Böhm Anfang der 2000er-Jahre maßgeblich beigetragen hat. Damit hat Böhm nicht nur die Ausbildung unzähliger junger Menschen gesichert, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Stärkung benachteiligter Regionen geleistet. Darüber hinaus legte AK-Präsident Böhm mit der Umsetzung der Aufgabenreform den Grundstein zur Entwicklung der Salzburger Arbeiterkammer in Richtung eines modernen Dienstleistungsbetriebs.
Aber nicht nur im Engagement für die Beschäftigten zeigte sich Böhms Kämpferherz: Auch nach seiner Funktion als AK-Präsident verlor er trotz schwerer Erkrankungen nie den Mut und die Begeisterung, sich für andere einzusetzen und Verantwortung zu übernehmen. So war Böhm von 2005 bis 2018 etwa Vizepräsident des Salzburger Roten Kreuzes. Alexander Böhm ist Träger des Salzburger Stadtsiegels und des Goldenen Ehrenzeichens des Landes Salzburg.
Peter Eder, Präsident der Arbeiterkammer: "Ob sein Einsatz für die Rechte der Arbeitnehmer:innen, sein nimmermüdes Engagement zur Aus- und Weiterbildung der Beschäftigten, seine Impulse zur Stärkung benachteiligter Regionen oder seine Zähigkeit im Kampf gegen schwere Krankheiten: Alexander Böhm ist und war stets Vorbild, als Arbeitnehmer:innenvertreter und als Mensch. Neben seinem unvergleichlichen Engagement für die Salzburger Arbeitnehmer:innen und seinem Kampfgeist werden Arbeiterkammer und Gewerkschaften seine liebenswerte Art und sein humorvolles Wesen in besonderer Erinnerung behalten. Unsere Anteilnahme gilt seiner Familie."
Mit dem Tod des ehemaligen Arbeiterkammer-Präsidenten verliere Salzburg "eine Persönlichkeit mit Handschlagqualität", betonte Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP). Alexander Böhm sei ein beharrlicher Kämpfer für die Rechte der Arbeitnehmer gewesen - mit Umsicht und immer mit großem Engagement ganz im Sinne der Sozialpartnerschaft.



