Die Eichstraße in Salzburg-Gnigl wird von Pendlern aus dem östlichen Flachgau intensiv als Ausweichroute genutzt. Wenn die Wolfgangsee-Bundesstraße, die im Stadtgebiet zur Minnesheimstraße wird, verstopft ist, kann man über die Eichstraße entlang des Kühbergs nach Parsch gelangen.
Seit Jahren gebe es aus dem angrenzenden Wohngebiet Beschwerden der Anrainer, sagt Baustadträtin Anna Schiester (Bürgerliste). "Wir haben hier extrem viel Schleich- und Durchzugsverkehr." Nun könne man diesen eine Lösung präsentieren: Die Eichstraße soll auf einem Teilstück zur Einbahn werden.
Bei Sanierungsarbeiten soll Gehsteig verbreitert werden
Konkret geht es um die mittlere Eichstraße zwischen den Kreuzungen zur Kühbergstraße (Gasthof zum Löwenstern) und der Andrä-Blüml-Straße. Dort stehen nun Sanierungsarbeiten an. Dabei soll auch der Gehsteig erneuert werden. Wenn dieser richtlinienkonform auf 1,8 bis zwei Meter verbreitert ist, bleibt kein Platz mehr für Gegenverkehr. "Wir brauchen das für die Schulwegsicherheit, in der Nähe befindet sich auch ein Kindergarten", sagt Stadträtin Schiester.
Die Sanierungsmaßnahmen sind jedenfalls notwendig. Wie aus dem Amtsbericht der Bauabteilung zu der Maßnahme hervorgeht, ist die Straße wegen des starken Busverkehrs arg in Mitleidenschaft gezogen. Auch auf dem Gehsteig seien massive Schäden zu sehen: Regelmäßig würden Fahrzeuge auf den Gehsteig ausweichen, da die Straße für Gegenverkehr bereits jetzt zu schmal sei, bei entgegenkommenden Bussen und Lkw sei ein Ausweichen notwendig.
Preuner: Für viele Pendler eine Umstellung
Mit der neuen Verkehrsführung soll das der Vergangenheit angehören. Das Bauressort habe hier mit der Verkehrsrechtsabteilung zusammengearbeitet, sagt Schiester. Zwischen Bürgerliste und ÖVP gebe es eine Einigung, nächste Woche soll die neue Regelung im Bauausschuss beschlossen werden.
Auch Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) sieht die neue Verkehrsführung als notwendig - auch wenn es für viele Pendler eine Umstellung bedeute. "Es gibt im ganzen Viertel schon seit Jahrzehnten den Wunsch nach einer Verkehrsberuhigung", sagt Preuner, der selbst in der Gegend wohnt. Mit der Einbahn soll die Eichstraße laut Bürgermeister Preuner jedenfalls stadteinwärts weiter befahrbar sein. "Sonst ist die Kreuzung Minnesheimstraße völlig überlastet."
Diagonalstelle mit Pollern angedacht
Im Amtsbericht gibt es noch zwei Varianten bezüglich der Führung des Busverkehrs. Eine Variante sieht die Einbahn mit Ausnahme für Radfahrer und Busverkehr vor. Dabei müsste der Gehsteig befahrbar ausgeführt werden, damit die Busse Platz zum Ausweichen haben. Eine zweite Variante sieht vor, den Busverkehr stadtauswärts über eine andere Route zu führen, dann müsse der Gehsteig nicht befahren werden.
Ein Problem bei der neuen Verkehrsregelung sei es, die Nebenstraßen der Eichstraße vom Ausweichverkehr freizuhalten. Dazu ist vorgesehen, an einer Kreuzung im Wohngebiet eine Diagonalsperre mit Pollern einzubauen, sagt Preuner. "Dann kann man innerhalb des Wohnviertels fahren, aber nicht durchfahren." Bei der Kreuzung Kühbergstraße beim Gasthof Löwenstern seien Blumenkisten quer über die Straße geplant, sagt Preuner.
Schiester: "Gesamtkonzept in irgendeiner Schublade"
Eigentlich hätte man diese Variante bereits mit dem Bau der Eichstraßenbrücke vor fünf Jahren umsetzen sollen, sagt Baustadträtin Anna Schiester. "Das wäre Teil eines großen Plans zur Verkehrsberuhigung für Parsch und Gnigl gewesen, um die gesamte Wohnumgebung vom Durchzugsverkehr zu entlasten." Nach jahrelangem Kampf habe die Bürgerliste nun zumindest diese Variante erreichen können. "Das Gesamtkonzept liegt nach wie vor in irgendeiner Schublade", sagt Schiester.
Sie sei immer wieder von verschiedenen Anrainern kontaktiert worden, mit der Bitte, etwas gegen den Ausweichverkehr zu unternehmen. "Jetzt haben wir eine Möglichkeit gefunden, das über das Bauressort umzusetzen." Die Einbahnregelung werde nun umgesetzt, nach einem halben Jahr werde diese evaluiert. "Wir müssen schauen, dass sich der Verkehr nicht in Nebenstraßen verlagert." Für die Pendler habe sie eine klare Botschaft: "Die Leute sollen bitte auf der Hauptstraße fahren."