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Endspurt vor Neubau der Südtiroler Siedlung in Salzburg: Buwog und Mieter führen Einzelgespräche

Die verbliebenen 57 Mieterinnen und Mieter treffen ab 25. Februar mit Vertretern der Buwog zusammen, um über die Mietverträge und die Ersatzwohnung zu sprechen.

Im Mai 2025 beginnt der Neubau der Südtiroler Siedlung in Salzburg-Liefering. Zuerst werden die zwei Wohngebäude mit den Ersatzwohnungen für die Bestandsmieter errichtet.
Im Mai 2025 beginnt der Neubau der Südtiroler Siedlung in Salzburg-Liefering. Zuerst werden die zwei Wohngebäude mit den Ersatzwohnungen für die Bestandsmieter errichtet.

Knapp drei Jahre sind vergangen, seit das ehemals gemeinnützige Immobilienunternehmen Buwog den Mieterinnen und Mietern der 85 Jahre alten Südtiroler Siedlung in Salzburg-Liefering verkündet hat, dass alle Wohnungen abgerissen würden und die Leute spätestens Ende 2023 ausziehen müssten. Unterstützt vom Mieterschutzverband leisteten die Bewohner, die unkündbare Mietverträge haben, heftig und beharrlich Widerstand. Mit Erfolg.

Mittlerweile ist Ruhe eingekehrt, die Buwog machte auch aufgrund des politischen Drucks zahlreiche Zugeständnisse, die neue Stadtregierung einigte sich im August 2024 mit dem Unternehmen, die politischen Beschlüsse sind gefasst. Der Kompromiss sieht deutlich mehr leistbare Mietwohnungen vor als ursprünglich von der Buwog geplant. 190 der 420 Wohnungen werden geförderte Mietwohnungen mit dauerhafter Mietpreisbindung und Vergaberecht für die Stadt Salzburg sein.

Von den 107 Bewohnerinnen und Bewohnern im Jahr 2022 leben noch 57 in der Siedlung, 42 davon werden vom Mieterschutzverband vertreten. Von 25. bis 27. Februar finden im Salzburger Messezentrum die Einzelgespräche der Buwog mit den Bestandsmieterinnen und -mietern statt. Dabei wird die Buwog den Entwurf der neuen (wie bisher unkündbaren) Mietverträge vorlegen. Auch über etwaige Ablösen wird verhandelt.

In der ersten Bauetappe werden ab Mai 2025 zwei Wohngebäude in der Siebenbürgerstraße mit den Ersatzwohnungen errichtet. Das erste Gebäude soll laut Buwog im ersten Quartal 2026 fertig sein, das zweite in der zweiten Jahreshälfte 2026. Danach beginnt der Abbruch und Neubau der restlichen Siedlung. Das Quartier soll Ende 2028 bezugsfertig sein.

"Ich bin zuversichtlich, dass es für die Bestandsmieter gute Lösungen geben wird", sagt Vizebgm. Kay-Michael Dankl (KPÖ plus), der mit der Buwog stets hart ins Gericht gegangen ist. Am Donnerstag fand in der Siedlung eine Versammlung mit dem Mieterschutzverband statt. "90 Prozent der Leute sind zufrieden", sagt Obfrau Karin Edtbrustner. "Das ausverhandelte Ergebnis, das jetzt am Tisch liegt, ist einmalig in Salzburg." Zuletzt habe man noch erreicht, dass die Buwog die Übersiedlungshilfe von 1500 auf 2500 Euro erhöht. Die Miete wird sozial gestaffelt, maximal ist der Richtwertmietzins (derzeit 9,22 Euro netto) zu bezahlen. Die Wenigverdiener unter den Altmietern bezahlen wie bisher 5 bis 6 Euro netto/Quadratmeter. Bis zum Bezug der Ersatzwohnung sind nur die Betriebskosten zu bezahlen. Bis zur Fertigstellung der ganzen Siedlung wird die Miete reduziert. Zum Vergleich: "Eine frei finanzierte Mietwohnung kostet derzeit inklusive Betriebskosten 20 bis 25 Euro/Quadratmeter, bei Baufertigstellung 2028 dürften es rund 30 Euro sein", betont Edtbrustner.

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