Nach wie vor sind es jeden Tag 1000 bis 1500 Menschen, die durch das Bundesland Salzburg in Richtung Bayern geschleust werden.
Was zu Anfang große Turbulenzen verursachte, ist heute "gelassene Routine" wie Johannes Greifeneder, Sprecher des Magistrats, sagt. "Wir haben aktuell 300 Personen am Bahnhof, 420 in der Autobahnmeisterei bei Salzburg-Mitte und 240 Leute an der Grenze. Und ich muss sagen: Wir machen das in einem Zustand, den man als ,tiefsten Frieden' bezeichnen könnte." Der Ausnahmezustand, der noch vor zwei Wochen an Bahnhof und Grenze geherrscht hatte, sei eindeutig vorbei. Was nicht nur der Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte, sondern auch dem Engagement der vielen Freiwilligen zu verdanken sei.
Armbänder bewähren sich hervorragendLaut Greifeneder hat sich vor allem das System mit färbigen Armbändern an der Grenze exzellent bewährt. "Erfunden" haben es übrigens Freiwillige - rund um den Salzburger Fotografen Mike Vogl. Laut Greifeneder müsse sich nun niemand mehr ewig im Regen anstellen, die Dränglerei sei vorbei. "Die Leute warten in Zehnergruppen erst dann in Zelten an der Grenze, wenn sie wissen, dass sie gleich dran sind. Die deutsche Polizei gibt per Lautsprecher bekannt, wenn wieder eine Gruppe über die Grenze darf."
Klaglos läuft auch der Betrieb der Pendlerzüge von ÖBB und Meridian - wie berichtet, verkehren diese insgesamt 22 Mal pro Tag.
Gefährlich könnte es nur werden, falls die deutsche Bundesregierung sich dazu entschließt, die Grenzbalken herunterzulassen. Doch danach sieht es vorerst nicht aus.