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Fürweger wird Soziallandesrat: Parteien reagieren mit Gratulationen und Mahnungen

Wolfgang Fürweger, zuletzt Sprecher der Salzburger Landeskliniken, soll am 1. Oktober als neuer Soziallandesrat angelobt werden. In ersten Stellungnahmen wird gratuliert - aber auch gemahnt.

Wolfgang Fürweger, zuletzt Sprecher der Salzburger Landeskliniken, soll am 1. Oktober als neuer Soziallandesrat angelobt werden.
Wolfgang Fürweger, zuletzt Sprecher der Salzburger Landeskliniken, soll am 1. Oktober als neuer Soziallandesrat angelobt werden.

Nach der am Samstag bekanntgewordenen Entscheidung, dass Wolfgang Fürweger ab 1. Oktober das Sozialressort des Landes Salzburg übernimmt, treffen die ersten politischen Reaktionen ein. Kritik kommt vonseiten der KPÖ Plus. Nach Jahren der reinen Ankündigungspolitik solle mit Wolfgang Fürweger ausgerechnet jemand aus der PR- und Marketingbranche diese Schlüsselposition übernehmen, heißt es in einer Aussendung der Partei. "Schwarz-Blau hat den Heizkostenzuschuss gekürzt, die Community Nurses gestrichen und lässt bei der Pflege die Gemeinden und die Menschen im Stich. Wird sich das mit einem PR-Landesrat ändern oder wird es nur schöner verkauft?", so Klubobfrau Natalie Hangöbl (KPÖ PLUS). "Die Landesregierung hat keinen Mangel an PR-Mitarbeitern, aber an Politikern, die sich verlässlich für Soziales und Menschen in Notlagen einsetzen." Kritisiert wird auch, dass Fürweger in der FPÖ keine Hausmacht habe, was laut Hangöbl bei harten Budgetverhandlungen das Risiko erhöhen könne, "dass ausgerechnet in Zeiten der Teuerung noch mehr beim Sozialen gekürzt wird".

SPÖ: Fürweger "muss Anspruch jetzt auch einlösen"

Die SPÖ Salzburg begrüßt die Entscheidung in einer Aussendung. Es sei "erfreulich, dass die FPÖ endlich eine Entscheidung getroffen hat und das Sozialressort nicht länger verwaist bleibt", heißt es. Man werde Wolfgang Fürweger einen Vertrauensvorschuss geben, seine Arbeit aber auch "sehr kritisch beobachten". "Wenn Wolfgang Fürweger selbst sagt, ‚Gesundheit und Soziales sind siamesische Zwillinge', dann muss er diesen Anspruch jetzt auch einlösen", betont SPÖ-Salzburg-Co-Vorsitzender Peter Eder. "Die Herausforderungen im Sozialen sind bekannt, jetzt geht es darum, Lösungen zu erarbeiten, unsere Hand ist ausgestreckt."


Brandner mahnt schnelle Lösungen für soziale Herausforderungen ein

Die für Soziales in der Stadt Salzburg zuständige Stadträtin Andrea Brandner gratuliert herzlich. "Ich wünsche Wolfgang Fürweger alles Gute für seine neue Aufgabe als Landesrat für Soziales und hoffe auf eine konstruktive Zusammenarbeit im Sinne der Salzburgerinnen und Salzburger", so Brandner gegenüber den SN. Gleichzeitig verweist die Stadträtin auf die großen Herausforderungen im Sozialbereich: "Wir stehen vor massiven Aufgaben - von der Pflege über den Gewaltschutz bis hin zur Kinder- und Jugendhilfe. Hier braucht es rasche und tragfähige Lösungen." Brandner zeigt sich zuversichtlich, dass ein enger Austausch zwischen Stadt und Land entscheidend dazu beitragen kann, die sozialen Rahmenbedingungen in Salzburg zu verbessern.

Grüne: "Schonfrist wird es keine geben"

Auf Wolfgang Fürweger warten viele Aufgaben, ist sich auch die Grüne Pflegesprecherin Kimbie Humer-Vogl sicher: "Nachdem wir seit 4 Monaten keinen Vollzeit-Landesrat für Pflege hatten, sind viele Aufgaben liegen geblieben: der Personalmangel ist noch größer, viele Pflegebetten leer, die Finanzierung der Seniorenwohnhäuser weiterhin ungeklärt."
Die Erwartungen an den neuen Landesrat sind klar: "Die FPÖ hat die letzten Monate viele Menschen im Regen stehen lassen. Wir erwarten vom neuen Landesrat, dass er die vielen liegen gebliebenen Aufgaben jetzt anpackt", so Humer-Vogl.
Die Grünen kündigen an, auch unter dem neuen Landesrat für eine Sozialpolitik einzustehen, die alle Menschen in Salzburg im Blick hat. Schonfrist wird es jedenfalls keine geben.

Svazek: "Führungslos war dieses Ressort jedenfalls nie"

Landeshauptfrau-Stellvertreterin Marlene Svazek teilte ihre Gratulation via Instagram mit. Die letzten Monate, in denen Svazek dem zurückgetretenen Christian Pewny vertreten hatte, seien sehr intensive gewesen. "Führungslos war dieses Ressort jedenfalls nie", weißt Svazek die Kritik zurück. Mit Wolfgang Fürweger habe man sich eine fachlich höchst kompetente Verstärkung is Boot geholt. "Wir werden uns - wie Wolfgang so schön sagt - voll reinhauen", so Svazek.