Es war eine der Sensationen der Kommunalwahlen: Der langjährige ÖVP-Bürgermeister Johann Rohrmoser wurde nach zwölf Jahren abgewählt. Hans Ganitzer von der SPÖ, seit 2009 bereits Vizebürgermeister, setzte sich durch und lenkt nun die Geschicke in der Gemeinde. Dabei wird der ehemalige Landtagsabgeordnete auch stark von der Zusammenarbeit mit den anderen Fraktionen abhängig sein. Mit sechs Mandaten ist Ganitzers SPÖ die schwächste Fraktion in der Gemeindevertretung. Die FPÖ erreichte im ersten Antreten sieben Mandate, die ÖVP blieb trotz enormer Verluste stärkste Kraft mit acht Mandaten.
Tourismus: Qualität statt Quantität als Ziel
Als einer der Hauptgründe für die Wahlschlappe der ÖVP gilt die touristische Entwicklung in der Gemeinde. Luxushotels bauen vor allem im Ortsteil Untersberg immer weiter aus, Baustellen stehen abseits der touristischen Saisonen an der Tagesordnung. Auch der Bau einer neuen Gondel auf das Kieserl kam nicht ohne Kritik aus. Der Neo-Bürgermeister weiß, dass die zahlreichen Baukräne in Untersberg im vergangenen Jahr bei der Bevölkerung einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. "Die Optik war nicht gut", sagt Ganitzer. Sein Appell: "Wir sollten die touristische Qualität weiter verbessern, aber nicht noch weiter wachsen." Der Ortschef vermutet , "dass das Wahlergebnis bei einigen Hoteliers schon zu einem Umdenken geführt hat."