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Kein Geld mehr für Sanierungsförderung 2025: Knappe Kassen beim Land Salzburg machen sich bemerkbar

Wer ein Projekt zum Sanieren vor hat und auf Geld des Landes hofft, der hat Pech. Neue Förderanträge werden auch ab Juli nicht möglich sein. Das Budget für heuer ist nicht nur aufgebraucht, sondern sogar bereits um 4,5 Millionen Euro überzogen.

Wer heuer eine Sanierung vorhat, muss das ohne Geld des Landes bewerkstelligen. Nur altersgerechte und behindertengerechte Umbauten werden noch gefördert.
Wer heuer eine Sanierung vorhat, muss das ohne Geld des Landes bewerkstelligen. Nur altersgerechte und behindertengerechte Umbauten werden noch gefördert.

Das Budget des Landes Salzburg ist schwer unter Wasser. Das Defizit wird heuer bei mindestens 400 Millionen Euro zu liegen kommen, möglicherweise wird das Minus noch dicker ausfallen - je nachdem, ob die einzelnen Ressortchefinnen und -chefs Einsparpotenzial finden. Unter diesen Vorzeichen wurde das Sanierungsbudget im Wohnbau heuer mit nur 18,5 Millionen Euro angesetzt. Gedacht für eine neue Förderung mit neuen Richtlinien heuer.

Das Problem nur: Die alte Förderung - jene, die 2024 aufgelegt war - war derart attraktiv, dass sie jeglichen Rahmen sprengte. 57 Millionen Euro wurden im Vorjahr verwendet. Zwar wurde im August 2024 ein Förderstopp verhängt, doch gleichzeitig wurde garantiert, dass die offenen Fälle noch bedient werden. Und das dauert bis heute an. Die Auszahlung der alten Förderfälle läuft noch bis Ende Juni. Und das geht mittlerweile ordentlich ins Geld.

Von den 18,5 Millionen Euro ist kein Cent mehr übrig

So sehr, dass von den heuer 18,5 Millionen Euro kein Cent mehr übrig ist. Im Gegenteil: Das Budget ist weit überzogen. Wohnbaulandesrat Martin Zauner (FPÖ) sagt, dass 23 Millionen Euro heuer ausgegeben worden sind. "Wir haben in diesem Jahr auch schon mehr als 3000 sanierte Wohneinheiten." Es sei daher nicht möglich, dass man im Juli den Förderrechner für neue Anträge öffne.

"Wir haben heuer schon Geld umgeschichtet, um die offenen Sanierungen bedienen zu können. Wir haben 23 Millionen Euro draußen. Wir müssen einen Stopp einlegen. Das geht sich budgetär hinten und vorn nicht aus." Er wisse schlichtweg nicht, woher er das Geld nehmen solle. Denn in den Sparten Eigentum und Mietwohnbau habe man kräftig angeschoben und diese aus dem Dornröschenschlaf geholt, damit wieder etwas ins Laufen komme. Da benötige man das budgetierte Geld auch.

Zauner: "Ich hab nix mehr"

"Ich bin heuer total beschränkt. Ich hab nix mehr", gibt der Landesrat unumwunden zu. Er könne ja auch nicht bei der Wohnbeihilfe etwas wegnehmen, geschweige denn bei Miete oder Eigentum. "Ich kann es mir aussuchen, von welcher Seite ich Schimpf bekomme", meint Zauner. Dabei sei die Sanierung ein großes Thema, das sei ihm klar. Auch aus wirtschaftlicher Sicht. "Die Sanierungen würden wir brauchen. Die kurbeln auch die Konjunktur an. Es wäre die sinnvollste aller Förderungen." Doch auf mehr Geld von Landesseite könne man heuer nicht hoffen.

Anträge gestellt werden können derzeit nur für eine altersgerechte und behindertengerechte Sanierung. "Das bleibt offen. Da haben wir auch nicht die großen Fallzahlen", sagt Zauner.

Eines sagt der Wohnbaulandesrat aber schon jetzt: "Es wird in den nächsten Jahren mehr Budget für den Wohnbau geben müssen. Es wird nicht anders gehen." Heuer sind 189 Millionen Euro veranschlagt, wobei 30 Millionen Euro davon als Sonderzuschuss vom Bund kommen.

Auch in der Steiermark war die Nachfrage zu groß

Salzburg ist freilich nicht das einzige Bundesland, in dem nun ein Förderstopp bei den Sanierungen verhängt wird. Auch die Steiermark hat in der Vorwoche neue Anträge ausgesetzt, weil die Nachfrage zu hoch geworden ist.

Salzburgs Wohnbaulandesrat rät derzeit zur Geduld bei Sanierungsprojekten. "Ich weiß, dass die Sanierer Planungssicherheit brauchen. Aber das können wir aufgrund der budgetären Situation derzeit nicht bieten. Und ich will nichts versprechen, was ich nicht halten kann."