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Kein Ministeramt: Edtstadler kehrt der Spitzenpolitik in Wien den Rücken

Die Salzburgerin will im Anwaltsberuf in Salzburg Fuß fassen. Einer nächsten Bundesregierung wird sie als Ministerin jedenfalls nicht angehören.

Ministerin Karoline Edtstadler – hier beim Rupertitreffen der ÖVP im September 2024. Viele fragen sich nun in Salzburg, ob sie 2028 gegen FPÖ-Chefin Marlene Svazek bei der Landtagswahl antreten könnte.
Ministerin Karoline Edtstadler – hier beim Rupertitreffen der ÖVP im September 2024. Viele fragen sich nun in Salzburg, ob sie 2028 gegen FPÖ-Chefin Marlene Svazek bei der Landtagswahl antreten könnte.
Folgt Edtstadler gar auf Haslauer in Salzburg? Die Frage stellt sich nun erst recht.
Folgt Edtstadler gar auf Haslauer in Salzburg? Die Frage stellt sich nun erst recht.

Die Salzburgerin Karoline Edtstadler (ÖVP) wird einer nächsten Bundesregierung - egal, wie diese nun aussieht - nicht angehören. Das bestätigte am Samstag ihr Sprecher. Es sei eine "persönliche Entscheidung". Die 43-Jährige werde in ihre Heimat Salzburg zurückkehren.

Edtstadler kandidierte für die ÖVP in Salzburg bei der Nationalratswahl im September zwar auf Platz eins und zog als Abgeordnete in den Nationalrat ein, doch ein Ministeramt schließt sie nun aus. Stattdessen wolle sie in Salzburg die Rechtsanwaltsprüfung nachholen und in einer Kanzlei Fuß fassen.

Edtstadler war zwischen 2008 und 2011 Richterin am Landesgericht in Salzburg. Danach wechselte sie ins Justizministerium. 2017 ging es unter der Obmannschaft von Sebastian Kurz politisch dann steil bergauf. Sie wurde Staatssekretärin. Zwischendurch war sie 2019 im EU-Parlament, ehe sie 2020 zur Bundesministerin für EU und Verfassung wurde.

Politische Spekulationen in Salzburg

Edtstadlers Rückzug in Wien lässt nun aber die politischen Spekulationen in Salzburg aufkochen. Denn die Flachgauerin wurde in den vergangenen Monaten auch immer wieder als eine mögliche Nachfolgerin von Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) genannt. In Salzburger ÖVP-Kreisen wurde daher nicht ausgeschlossen, dass sie Ambitionen auf einen Sitz in der Salzburger Landesregierung hegen könnte. Zumal Wilfried Haslauer die Juristin schon einmal gefragt hatte, ob sie nicht ins Team kommen will: 2018 winkte Edtstadler noch ab und blieb in Wien. Viele fragen sich nun, ob Edtstadler bei der Landtagswahl 2028 in den Ring steigen könnte gegen eine der ÖVP gefährlich nahe kommende Salzburger FPÖ-Chefin Marlene Svazek.