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Konkurs einer Baufirma verzögert nun auch Schulprojekt in der Stadt Salzburg

Nach der schlechten Nachricht für die Gemeinde Eugendorf kommt nun eine ebensolche für die Stadt Salzburg: Jene Baufirma, die in Konkurs geschlittert ist, kann wichtige Projekte für die Kinderbetreuung nicht mehr durchführen. Die Vorhaben verzögern sich.

Die Volksschulen Lehen I und II – Projekt verzögert sich.
Die Volksschulen Lehen I und II – Projekt verzögert sich.

Über das Unternehmen WRS Energie- und Baumanagement GmbH, das als Generalunternehmer für das Projekt beauftragt war, wurde am 13. September 2024 das Konkursverfahren beim Landesgericht Linz eröffnet. Infolge der Verfahrenseröffnung wurden die Rohbauarbeiten sofort eingestellt. Am 30. September 2024 gab der Masseverwalter bekannt, dass das Unternehmen nicht fortgeführt wird und vom Generalunternehmervertrag zurücktritt.

Diese Firma war von der Gemeinde Eugendorf mit der Errichtung einer Kindertagesstätte im Ortsteil Reitberg beauftragt worden. Und sie hatte den Zuschlag seitens der Stadt Salzburg für das Projekt "Schlau in Lehen" übertragen bekommen. Dabei ging es um einen neuen Kindergarten sowie die Sanierung der beiden Volksschulen in dem Stadtteil,

Der Insolvenzverwalter stellte am 2. Oktober 2024 die Masseunzulänglichkeit fest. Die Salzburger Immobiliengesellschaft (SIG) ist daher nicht mehr an den Vertrag mit WRS gebunden und wird die Bauleistungen neu ausschreiben. Dies führt jedoch zu einer Verzögerung des Projekts um etwa ein Jahr.

Die durch den Konkurs verursachten Verzögerungen führen zu folgenden vorläufigen Terminen:

  • Übersiedlung des Kindergartens frühestens zu den Semesterferien oder Ostern (März/April) 2026 (Termin alt: September 2025)
  • Übersiedlung der Volksschule voraussichtlich im August bis Anfang September 2028 (Termin alt: September 2027)


"Wir bedauern die unerwartete Verzögerung, aber die Fortführung des Projekts hat für uns höchste Priorität. "
Tobias Fusban
Salzburger Immobiliengesellschaft

Rückschlag für ambitioniertes Projekt

Diese Termine stehen jedoch unter Vorbehalt der weiteren Entwicklungen und der derzeit unsicheren Rahmenbedingungen des Projekts.
Tobias Fusban, Geschäftsführer der SIG, sagte: "Wir bedauern die unerwartete Verzögerung, aber die Fortführung des Projekts hat für uns höchste Priorität. Wir arbeiten intensiv daran, die notwendigen Schritte zur Neuausschreibung vorzubereiten, um den Bau möglichst zügig wieder aufnehmen zu können."

Und weiter: "Es ist traurige Realität, dass in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit Unternehmen in die Insolvenz geraten. Besonders in einer Phase der Rezession kann es vermehrt zu solchen Entwicklungen kommen. Auch wenn die aktuelle Situation für das Bildungsbauprogramm ,Schlau im Stadtteil' der Stadt Salzburg einen Rückschlag darstellt, sind wir zuversichtlich, dass wir diese Herausforderung meistern werden."

Die öffentliche Hand, bestehend aus Bund, Ländern und Kommunen, ist der größte "Bauherr" Österreichs. Allein im Jahr 2019 investierten die Gemeinden rund drei Milliarden Euro in verschiedene Projekte und waren damit ein wichtiger Motor für die Konjunktur.

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