SN.AT / Salzburg / Politik

Kritik an Mülltrennung in Salzburg: "Wir hätten gerne mehr Abholungen angeboten"

Seit 1. Jänner gelten in Österreich neue Regeln bei der Entsorgung des Verpackungsmülls. Die Umstellung läuft noch nicht rund . Das hat teils heftige Kritik ausgelöst. Das Abfallservice der Stadt Salzburg räumt Anlaufprobleme ein, es soll Nachbesserungen geben.

Symbolbild.
Symbolbild.

Im Gelben Sack bzw. in der Gelben Tonne dürfen seit Jahresanfang nicht nur Kunststoffe wie Plastikflaschen, Getränkekartons, Joghurt- und andere Becher, Schalen für Obst, Gemüse etc., Folien oder Verpackungen von Schnittkäse oder Wurstscheiben landen. Laut Abfall Recycling Austria (ARA) können im gesamten Bundesland Salzburg nun auch metallene Verpackungen wie Getränke- und Konservendosen, Kronkorken, Tierfutterdosen usw. in den gelben Behältnissen entsorgt werden.

Mit der als Vereinfachung gedachten Maßnahme soll demnach der Anteil des nicht verwertbaren Restmülls gesenkt und im Gegenzug der Anteil wiederverwertbarer Stoffe erhöht werden. Auch in der Stadt Salzburg. Der Anreiz: Die einzelnen Haushalte können ihre Restmüllgebühren um bis zu 20 Prozent senken.

Aber wie bei vielen Umstellungen gibt es auch bei der neuen Mülltrennung einige Anlaufschwierigkeiten - zahlreiche Leserinnen und Leser der SN haben in den vergangenen Tagen auf Probleme in ihren Bereichen aufmerksam gemacht.

Freiheitliche: Chaos um den Gelben Sack

Auch seitens der FPÖ in Salzburg kam nun scharfe Kritik, Landesparteisekretär Andreas Schöppl sagte am Montag: "Mülltrennung ist richtig und Mülltrennung ist wichtig. Die Umsetzung des Gelben Sackes gehört aber in die Tonne!" Denn laut Schöppl werde die Erweiterung des "Gelben Sacks" nicht nur im städtischen Bereich im Chaos enden, zumal die infrastrukturellen Gegebenheiten in Wohnungen einfach nicht vorhanden seien.

Schöppl führt aus, dass Lebensmittelüberreste in Joghurtbechern, Katzenfutter- und Fischdosen etc. in den Wohnungen gelagert werden müssten und dies ein Eldorado für Maden und weiteres Ungeziefer darstelle. "So gut kann ich das Verpackungsmaterial - unter Verbrauch von Unmengen an Wasser - gar nicht abwaschen, dass dies nicht als Einladung für Fliegen und Ratten verstanden werden kann. Ganz abgesehen vom Geruch ist auch der hygienische Aspekt nicht von der Hand zu weisen."

Die Reklamationen erreichten auch die zuständigen lokalen Einrichtungen wie das Abfallservice der Stadt Salzburg. Abfallberater Walter Galehr sagte auf SN-Anfrage: "Es muss sich noch einiges einspielen. Es gab viele Wünsche, beispielsweise wollten Anrufer die Gelbe Tonne statt des Gelben Sacks und auch mehr Abholungen. Und tatsächlich wollten wir seitens der Stadt auch die Intervalle anpassen, mussten uns dabei aber an den Kapazitäten unseres Partners ARA richten." Mit diesem sei man aber fortlaufend in Kontakt. Galehr rechnet damit, dass im Lauf des Jahres entsprechende Anpassungen erfolgen werden.