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Maximilian Aigner im Airstream-Gespräch: "Reden können ist immer von Vorteil, besonders in der Politik"

Maximilian Aigner kennt Stadt und Land: Vereine spielen große Rolle für Persönlichkeitsbildung

Seit Ende Juli gehört Maximilian Aigner zum erlauchten Kreis der drei Stellvertreter von ÖVP-Landesparteiobfrau LH Karoline Edtstadler - mit erst 24 Jahren.

Die Lungauer Woche nutzte den SN-Airstream-Ausflug nach Tamsweg für ein Video-Interview mit dem Unternberger. Thema des diesmaligen Einsatzes der mobilen Redaktion: Die Abwanderung. Von dieser ist der Lungau von allen Bezirken am stärksten betroffen. Aigner sagt, er sei unendlich dankbar, heute beide Seiten zu kennen - das Land- und das Stadt-Leben.

"Dadodacht" ob des vielen Verkehrs in der Stadt

Als er seinerzeit zum ersten Mal den Lungau verließ, um seinen Zivildienst bei der Feuerwehr in Salzburg abzuleisten, sei er zunächst etwas "dadodacht" (verdattert, Anm.) gewesen, "dass es so etwas wie Ampeln und den vielen Verkehr gebe". Es habe da ein anderer Umgangston geherrscht, aber neue Bekanntschaften hätten ihm geholfen, nach einer Zeit Fuß zu fassen.

Aigner, der bis Juni auch Chef der Salzburger Landjugend war, ist immer noch jede Woche im Lungau. "Wenn ich aus dem Tauerntunnel komme, fällt mir ein Stein vom Herzen. Ich sauge den Dialekt auf, die Kulinarik, drehe eine Runde über den Marktplatz in Tamsweg und es zaubert mir einen Grinser aufs Gesicht. Ein Leben ohne Lungau könnte ich mir nicht vorstellen."

Es braucht mehr und andere Jobmöglichkeiten

Um die jungen Lungauerinnen und Lungauer in der Region zu halten, brauche es Jobmöglichkeiten nicht nur im handwerklichen Bereich, auch neue Formen wie den Coworking-Space, der im Übrigen gut funktioniere. Die Entscheidungsträger hätten das forciert in letzter Zeit, aber "da gibt es noch Luft nach oben."

Die Vereine spielen aus seiner Sicht eine ebenso wichtige Rolle, was den Austausch und die Persönlichkeitsbildung betrifft. Aigner: "Die Landjugend etwa: Früher bot sie den jungen Leuten die Chance, einmal aus dem Lungau hinaus zu kommen.

Landjugend erfüllt "Rückholanker"-Funktion

Heute erfüllt sie die Funktion eines "Rückholankers" und lässt einen wieder seine Wurzeln spüren." Aigner selbst kann sich gut vorstellen, später mit seiner eigenen Familie einmal wieder fix im Lungau zu leben, derzeit arbeitet er an der Mittelschule Lamprechtshausen als Lehrer. Für die neue Aufgabe in der Politik sieht er sich gerüstet, nicht nur weil er im Vorjahr den Bundesredewettbewerb der Landjugend in der Sparte der Spontanrede gewann. "Eine Freundin hat einmal gesagt: Andere gehen Bungee Jumping, wir machen Spontanrede, gleicher Adrenalinkick."

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Maximilian Aigner spricht im SN-Airstream über die Abwanderung und Anreize, damit junge Leute nach ihrer Ausbildung oder Familiengründung aufs Land zurückziehen.
Maximilian Aigner spricht im SN-Airstream über die Abwanderung und Anreize, damit junge Leute nach ihrer Ausbildung oder Familiengründung aufs Land zurückziehen.
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