SN.AT / Salzburg / Politik

Mikro-Öffis sollen auch im Pongau verstärkt Fuß fassen

Das Land fördert gemeindeübergreifende Projekte für Mikro-Öffis. Während sich der bedarfsorientierte Shuttledienst in Werfen, Pfarrwerfen und Werfenweng bereits etabliert hat, tüftelt man auf der Sonnenterrasse an möglichen Konzepten.

Der öffentliche Verkehr in Salzburg soll zunehmend von bedarfsorientierten Mikro-Öffis unterstützt werden.
Der öffentliche Verkehr in Salzburg soll zunehmend von bedarfsorientierten Mikro-Öffis unterstützt werden.

Seit 1. Jänner fördert das Land Initiativen für Mikro-Öffis, die bedarfsorientiert etwa die Verbindung zwischen einer Bahn- oder Busstation und der eigenen Haustüre bedienen. Gefördert werden Planung, Entwicklung und Betrieb gemeindegebietsübergreifender Projekte.

"Die Gemeinden Werfenweng, Werfen, Pfarrwerfen und Bischofshofen erhalten heuer eine Landesförderung. Insgesamt beläuft sich der Betrag auf 190.000 Euro", erklärt man im Büro des zuständigen Landeshauptmannstellvertreters Stefan Schnöll (ÖVP). Das Geld fließt in das bereits etablierte W3-Shuttle. Kleinbusse holen dabei Fahrgäste an deren Wunschadresse in den Bediengebieten von Pfarrwerfen, Werfen und Werfenweng ab und bringen sie an eines der festgelegten Ziele (Ortszentren, Bahnhöfe, Burg Hohenwerfen und Talstation Zaglau). Das Konzept funktioniert auch umgekehrt und bietet zusätzlich Anschlüsse von und zum Bischofshofener Bahnhof.

W3-Shuttle: 60.000 Fahrgäste pro Jahr

Das W3-Shuttle ist eine Weiterentwicklung des bereits 2002 eingeführten Werfenweng-Shuttles, das die Gemeinde mit Öffis mit den umliegenden Gemeinden verbunden hat. "Es ist schön zu sehen, dass das Potenzial derartiger Mikro-Öffis vom Land zunehmend erkannt wurde", erklärt der scheidende Werfenwenger Bürgermeister Peter Brandauer (ÖVP). Mittlerweile zähle man mehr als 60.000 Fahrgäste pro Jahr. "Rund zwei Drittel davon sind Einheimische. Insbesondere Jugendliche nehmen das Shuttle gut an", weiß Brandauer.

Bgm. Peter Brandauer berichtet, dass sich das W3-Shuttle in und rund um Werfenweng bereits fest etabliert hat.
Bgm. Peter Brandauer berichtet, dass sich das W3-Shuttle in und rund um Werfenweng bereits fest etabliert hat.

Die Kleinbusse, die telefonisch geordert werden müssen, können auch mit gültigen Netzkarten des Verkehrsverbundes genutzt werden. Eine Einzelfahrt für Erwachsene kostet 2,70 Euro. Als nächste Schritte fasse man die Elektrifizierung, Barrierefreiheit und digitale Fahrtenbestellung ins Auge, so Brandauer.

Sonnenterrasse sieht Potenzial in Mikro-ÖV

Auch andernorts regt sich Interesse an Mikro-Öffis. "Die Gemeinden Goldegg und Schwarzach sind derzeit mit dem Salzburger Verkehrsverbund in Gesprächen und möchten zukünftig ein Projekt umsetzen", heißt es aus dem Verkehrsressort. Der Goldegger Ortschef Hannes Rainer (ÖVP) ist aktuell Vorsitzender der Dreierkonferenz der Bürgermeister der Gemeinden auf der Sonnenterrasse. "Goldegg, Schwarzach und St. Veit sehen in Mikro-Öffis großes Potenzial für den öffentlichen Verkehr zwischen unseren Gemeinden, insbesondere mit der Anbindung an den Schwarzacher Bahnhof", sagt er.

 Hannes Rainer, Bürgermeister von Goldegg, bestätigt, dass man auch auf der Sonnenterrasse an einem Konzept für Mikro-Öffis arbeitet.
Hannes Rainer, Bürgermeister von Goldegg, bestätigt, dass man auch auf der Sonnenterrasse an einem Konzept für Mikro-Öffis arbeitet.

Diesbezügliche Grundkonzepte habe man bereits erarbeitet. Beschlüsse und konkrete Informationen über die Fördermengen stünden allerdings noch aus. Aktuell sind sowohl Goldegg als auch St. Veit im Postbus-Stundentakt mit dem Schwarzacher Bahnhof verbunden. "Mit Mikro-Öffis könnte man den Verkehr noch besser an die Fahrpläne der Bahn anpassen und damit das Klimaticket weiter attraktivieren", ist Rainer überzeugt.

PONGAU-NEWSLETTER

Jetzt kostenlos anmelden und wöchentlich topaktuelle Informationen aus Ihrer Region kompakt per E-Mail erhalten.

*) Eine Abbestellung ist jederzeit möglich, weitere Informationen dazu finden Sie hier.

SN Karriere