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Nach Finanzdebakel für Bühne am Wolfgangsee: Projekt ist für FPÖ-Politiker "ein Erfolg"

Wie es mit der Seebühne weitergehen soll, will der Verein Wolfgang 2024 am Mittwoch bei einer Bilanz zum Wolfgangjahr 2024 präsentieren.

Das Projekt Seebühne am Wolfgangsee beschäftigt weiter die Politik.
Das Projekt Seebühne am Wolfgangsee beschäftigt weiter die Politik.

Mit einer mobilen Seebühne und dem Mystical wollten Strobl, St. Gilgen und St. Wolfgang das diesjährige 1100-Jahr-Jubiläum des heiligen Wolfgang mit einem Leuchtturmprojekt begehen. Geworden ist es ein finanzielles Debakel. Mehrkosten von 650.000 Euro und die Gegenrechnung der Karteneinnahmen (460.000 Euro), Sponsorgelder und Förderungen hinterließen eine Finanzierungslücke von 1,4 Millionen Euro - auch wenn alle elf Vorstellungen ausverkauft waren. Die drei Gemeinden mussten deshalb für die eigens gegründete Wolfgang Betriebs gGmbH Haftungen von je 450.000 Euro beschließen. Ursprünglich sollten sie sich nur mit je 75.000 Euro an den Kosten beteiligen. Je 500.000 Euro kamen von den Ländern Oberösterreich und Salzburg.

Die fehlenden 1,6 Millionen Euro sollen noch "hereingespielt" werden

Wie es mit der Seebühne weitergehen soll, will der Verein Wolfgang 2024 am Mittwoch bei einer Bilanz zum Wolfgangjahr 2024 präsentieren.

Schon vorab zu Wort meldeten sich die drei FPÖ-Vorsitzenden der Überprüfungsausschüsse der Wolfgangseegemeinden nach einer länderübergreifenden Ausschusssitzung. Demnach sei es trotz Kostensteigerungen gelungen, bereits im ersten Jahr rund 55 Prozent der Gesamtinvestitionen wieder hereinzuspielen. Die fehlenden 45 Prozent (1,6 Millionen Euro) sollen in den kommenden Jahren durch die Bespielung der Bühne und mit Unterstützung der Eigentümer - das sind die drei Wolfgangseegemeinden - refinanziert werden. Die FPÖ-Politiker sprechen von einem "Erfolg für das Projekt".

Gesellschaft kämpfte mit einer Teuerung von mehr als 20 Prozent

Die Kostensteigerungen seien zudem kritisch hinterfragt worden, betont Ronald Eichenauer aus St. Wolfgang. Gemeinsam sei man zum Ergebnis gekommen, dass das Projekt Wolfgangseebühne zum einen - so wie andere Großprojekte auch - mit einer Inflation von mehr als 20 Prozent zu kämpfen hatte, und dass zum anderen auch die Generalsanierung der Steganlage am Spielort die Kosten in die Höhe getrieben habe. "Durch diese Investition war es jedoch möglich, das umweltfreundlichste Transportsystem für große Kulturveranstaltungen umzusetzen und die Gäste per Schiff zur Bühne zu bringen", heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme der FPÖ-Ausschussvorsitzenden und jeweiligen Ortsparteiobleute Ronald Eichenauer (St. Wolfgang), Robin Raudaschl (Strobl) und Michael Hausjell (St. Gilgen).

Hat der Bund die Gesellschaft im Stich gelassen?

Kritik übten die FPÖ-Gemeindepolitiker am Bund - insbesondere an den für Kulturagenden zuständigen Grünen in der Bundesregierung, weil es keine Förderung "für dieses kulturelle Leitprojekt am Schnittpunkt zweier Bundesländer" gegeben habe. "Insgesamt dürften dem Projekt durch die ablehnende Haltung der Grünen deutlich mehr als 400.000 Euro entgangen sein", heißt es in der Stellungnahme der FPÖ-Überprüfungsausschussvorsitzenden weiters.

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