Gerüchte hat es im Magistrat der Stadt Salzburg schon lange gegeben, jetzt ist es fix: Der bayerische Bauträger Cassco von Reinhard Mozigemba hat das Projekt "Citylife" am Rehrlplatz neben dem Unfallkrankenhaus in der Stadt Salzburg verkauft. Käufer ist der Salzburger Bauträger "Planquadrat" rund um Geschäftsführer Thomas Hofer. Dieser bestätigt den "Ja, es stimmt, ganz genau. Der Kauf ist in den vergangenen zwei bis drei Monaten über die Bühne gegangen." Über den Kaufpreis gibt es keine Auskunft. "Das Projekt ist an sich sehr gut. Es wird aktuell in Teilbereichen verfeinert und sicher wertvoller. Und dann werden wir das schön hinbauen", sagt Hofer.
Am Mittwoch wurden neue Details bekannt gegeben: Das Projekt wird künftig "Imbergplatz" heißen. Derzeit werde geprüft, welche Bereiche von planquadr.at noch weiter optimiert werden können. Bauhöhe und Dichte wurden bereits in der letzten Planung verringert und von der UNESCO akzeptiert. Was sich ändert: Das Projekt wird von der Höhe "deutlich reduziert". Die neuen Bauhöhen orientieren sich an den umliegenden Kaivillen und den Villen an der Imbergstraße. Die maximale Projekt-Höhe von 17,9 Metern - dies betrifft nur einen Bauteil im hinteren Bereich des Projekts, die beiden straßennahen Bauteile sind deutlich niedriger - liegt nun unter der Höhe der gegenüberliegenden Villen am Franz Rehrlplatz (19,3 Meter und 18,5 Meter) und auch unter der Höhe vieler Kaivillen. Die Anzahl der Wohneinheiten beläuft sich gemäß der aktuellen Planung auf 39 Eigentumswohnungen und 9 Boarding Apartments. Neben den Wohnungen entstehen Büroräumlichkeiten, Ordinationen, Geschäfte, ein Café und der neue, als verkehrsberuhigte Begegnungszone angelegte, namensgebende "Imbergplatz".
Bebauung des Rehrlplatzes stieß von Anfang an auf Widerstand
Planquadrat will also auch zum überwiegenden Teil Wohnungen bauen.
Das wollte Reinhard Mozigemba von Cassco ebenfalls. Doch die Bebauung des Rehrlplatzes stieß von Anfang an auf Widerstand. 2011 wurden nach einem internationalen Architektenwettbewerb erste Pläne für eine Bebauung vorgestellt. Bald formierten sich Anrainer und Bürger als Gegner des Projekts, allen voran der unmittelbare Nachbar und jetzige Gemeinderat Christoph Ferch. 25.000 Unterschriften wurden gegen die Verbauung des Rehrlplatzes gesammelt. Sogar die Unesco-Welterbeschützer haben in einer "Advisory Mission" das Projekt in Sommer 2012 begutachtet.
Cassco hat die Plänen mehrfach abgespeckt, um Kritiker zu besänftigen. Zuletzt sollten noch rund 50 Wohnungen dort entstehen. Aber noch immer beschäftigt das Bauprojekt die Gerichte. Mozigemba hatte zwar vor dem Verfassungsgerichtshof gesiegt, was die Rechtmäßigkeit des Bebauungsplanes anlangt. Der Baubescheid wurde aber beim Verwaltungsgerichtshof beeinsprucht und wartet noch immer auf eine Entscheidung. Der Wasserrechtsbescheid liegt ebenfalls noch beim Landesverwaltungsgericht. In den vergangenen Monaten wurde bereits das alte "Sparkassen-Schwammerl" und die Tankstelle abgerissen. Alles hat nach einem Bau ausgesehen, sobald die Gerichte ihr Urteil gefällt haben.
Doch die Verzögerungen dürften jetzt auch Mozigemba zu viel geworden sein. Die Verfahrenskosten seit 2011 sollen mehr als drei Millionen Euro ausgemacht haben.