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Professor und Ex-Gemeinderätin treten für Liste Pilz in Salzburg an

Peter Pilz hat am Dienstag Renee Schroeder (64), Nikolaus Dimmel (57) und Silvia Kronberger (62) als Kandidaten für die Nationalratswahl am 15. Oktober präsentiert.

Silvia Kronberger (62), Renee Schroeder (64), Nikolaus Dimmel (57) mit Peter Pilz.
Silvia Kronberger (62), Renee Schroeder (64), Nikolaus Dimmel (57) mit Peter Pilz.

Seit Dienstag, 11 Uhr, ist das Team für die Liste von Peter Pilz in Salzburg bekannt. Pilz rechnet bei der Nationalratswahl "zumindest mit einem, hoffentlich zwei Mandaten in Salzburg". Rund 22.000 Stimmen sind für ein Grundmandat in Salzburg notwendig. Es sei eine gute Pilz-Saison angebrochen, meinte der Listengründer und Ex-Grüne. Pilz präsentierte im Flughafen-Gebäude neben der bereits bekannten Wissenschafterin Renee Schroeder auch zwei neue Gesichter: Nikolaus Dimmel, Professor an der Uni Salzburg, und Silvia Kronberger, Gemeinderätin für die Bürgerliste in der Stadt Salzburg von 1999 bis 2004. Schroeder wird die Landesliste in Salzburg als Spitzenkandidatin anführen.

Wahlsalzburgerin auf Platz 1 der Liste

Schroeder ist zwar noch keine Salzburgerin, will das aber bald werden. Sie habe vor sechs Jahren nahe der Postalmstraße in Abtenau einen alten Bergbauernhof("Leierhof") gekauft. Nach ihrem Ausscheiden aus der Uni Wien nächstes Jahr werde ihre Wahlheimat Salzburg bzw. Abtenau heißen, sagt Schroeder.

Für Politprofessor Dimmel ist Liste Pilz "realistische Linke Option"

Jurist und Politikwissenschafter Nikolaus Dimmel kandidiert auf Platz 2 der Landesliste und auf Platz 1 der Stadtliste. Er sagt: "Die Liste Peter Pilz ist die erste realistische linke Option. Ich teile Peter Pilz' Ansichten über eine gerechte Umverteilung, über Antidiskriminierung und Gleichberechtigung, eine gesteuerte Immigration, die Bekämpfung der Korruption, die Besteuerung von Vermögen und die Bekämpfung des politischen Islam." Er wolle dazu beitragen, Österreich armutssicher zu machen, sagte Dimmel. Zu seinen Themen zählt Dimmel den Ausstieg aus fossiler Energie, umweltneutrale Mobilität, eine radikale Reform des Föderalismus.

Soziologin Silvia Kronberger: "Politischer Islam vernachlässigt"

Auf Platz 3 der Landesliste kandidiert die Germanistin und Soziologin Silvia Kronberger. Die Leiterin des Institutes für gesellschaftliches Lernen und Politische Bildung an der Pädagogischen Hochschule in Salzburg erklärte ihre zwei Gründe, warum sie sich bei der Liste Pilz engagiere: "Ich kehre zurück von einer politischen Pause, weil mir an der Liste Pilz besonders zwei Dinge wichtig sind: Ich finde schon seit Jahren, dass eine fortschrittliche linke, grüne Politik das Thema Migration und politischer Islam schrecklich vernachlässigt". Das Feld habe man den rechten Parteien überlassen. Zweitens nehme die Politikverdrossenheit Überhand. Es müsse darum gehen, politische Forderungen und Prozesse so zu beschreiben, dass sie verständlich und nachvollziehbar seien. Zu ihren Vorhaben zählt sie, dass politische Bildung als Pflichtgegenstand in allen Schulen und Schulstufen gelte.

Pilz liebäugelt auch mit Landtagswahl 2018 in Salzburg

Peter Pilz sagte, er kämpfe nicht darum, seiner Ex-Partei (den Grünen) Stimmen wegzunehmen. Es gehe ihm viel mehr um die Nicht-Wähler und Protestwähler. Diese würden in ganz Europa mittlerweile Wahlen entscheiden. "Programme gibt's zum Saufüttern. Was fehlt ist Vertrauen." Sofern der Einzug in den Nationalrat am 15. Oktober klappt, überlegt Pilz auch, bei den vier Landtagswahlen im nächsten Jahr anzutreten. Salzburg wählt am 22. April 2018 einen neuen Landtag. Auch hier gebe es Überlegungen, aber noch keine konkreten Vorbereitungen, sagt Pilz.