Im Tennengau hingegen überwiegt die Ablehnung mit 56,7 Prozent Nein. In der Stadt Hallein ist das Votum mit 64 Prozent gegen das Projekt ausgegangen - dort ist die Ablehnung von allen Gemeinden des Tennengaus auch am größten ausgefallen. Auch in Anif votierten 63 Prozent dagegen, in Grödig 55,5 Prozent. Positiv stimmten im Tennengau nur die Gemeinden Annaberg-Lungötz (50,5 mit Ja), Abtenau (57,7 Prozent) und Krispl (57,9 Prozent mit Ja) ab. Mit exakt 50 zu 50 Prozent ging die Abstimmung in Rußbach aus.
Bevor das Ergebnis der Stadt Salzburg veröffentlicht wurde, stand es gut für die Befürworter des S-Link. Die Pro-Stimmen waren hauchdünn voran. Die Landeshauptstadt begrub dann aber die Hoffnung der Befürworter. 60 Prozent votierten gegen den S-Link in der Stadt Salzburg.
SPÖ: Haslauers Kronprinz erleide Schiffbruch
Die SPÖ war mit ihrer Reaktion dann rasch zur Stelle. Noch-Parteichef David Egger-Kranzinger sieht ÖVP-Mann Stefan Schnöll angezählt. "Trotz einer intensiven und sehr teuren Werbekampagne und der Unterstützung der ÖVP-Bünde ist es Schnöll nicht gelungen, Vertrauen für sein Prestige-Projekt zu erhalten. Die Menschen wollen keinen Tunnel um mehrere Milliarden Euro. Die Bevölkerung bewies mit ihrem heutigen Votum mehr Gespür für die Verwendung des Landesbudgets als ÖVP und FPÖ zusammen. Die Menschen wollen Geld für die Pflege, die Seniorenwohnhäuser, das Community Nursing oder um wirtschaftlich Schwächere mit einem Heizkostenzuschuss zu unterstützen. Schwarz-Blau tut gut daran, das heutige Ergebnis zu akzeptieren und daraus zu lernen".
Grüne: "Klarheit über die nächsten Schritte"
Grünen-Chefin Martina Berthold sagt: "Die vielen positiven Ergebnisse am Land zeigen: Menschen wollen neue und besser Mobilitätslösungen. Jetzt heißt es für alle Parteien, Farbe zu bekennen." Es brauche mehr Platz für Menschen statt für Autos, Öffis statt Stau und saubere Luft statt Abgase und Lärm. "Wir Grüne sind bereit, konstruktiv an Taktverdichtungen, Busspuren, sicheren Geh- und Radwegen, an mehr Grün- und Begegnungsräumen zu arbeiten. Mit diesem Ergebnis braucht es jetzt rasch Klarheit über die nächsten Schritte. Dafür müssen alle Parteien, sowohl in der Stadt als auch am Land an einen Tisch und konstruktiv an Öffi-Lösungen arbeiten."
Initiative sieht nun die Gegner am Zug mit einem Alternativkonzept
Die Initiative "Dafür", die sich Pro-S-Link ausgesprochen hatte, war entsprechend enttäuscht. "Es ist natürlich schade, dass wir die Mehrheit der Bevölkerung nicht für die neue Mobilitätslösung gewinnen konnten. Nichtsdestotrotz möchten wir uns bei allen, die dafür gestimmt haben, sehr herzlich bedanken!". Das Stauproblem werde aufgrund der insgesamt zunehmenden Mobilität in den nächsten Jahren nicht kleiner. "Plan B gibt es dafür aktuell keinen. Nun sind die Gegner am Zug, um ein praxistaugliches Alternativkonzept auf den Tisch zu legen. In jedem Fall sollten die Messebahn vom Messezentrum bis zum Mirabellplatz, die Stieglbahn und eine echte Verbesserung des Obus-Netzes weiterverfolgt werden."