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Stadtsiegel in Gold für scheidenden Uni-Rektor Heinrich Schmidinger

Der Professor für christliche Philosophie übte diese Funktion 18 Jahre lang aus. Kurios: Nach Schmidinger ist ein Wimperntierchen benannt.

Salzburgs Bürgermeister Harry Preuner mit Heinrich Schmidinger und dessen Frau Katharina bei der Ehrung im Schloss Mirabell am Dienstag.
Salzburgs Bürgermeister Harry Preuner mit Heinrich Schmidinger und dessen Frau Katharina bei der Ehrung im Schloss Mirabell am Dienstag.

Für seine Verdienste um die Stadt Salzburg hat Bürgermeister Harry Preuner dem scheidenden Rektor der Universität Salzburg, Heinrich Schmidinger das Stadtsiegel in Gold verliehen. "Ich danke Ihnen für Ihr großes Engagement für unsere Universität und hoffe, dass Sie uns weiterhin als Ratgeber zur Seite stehen", sagte Preuner in seiner Laudatio. Schmidinger bedankte sich: "Diese Auszeichnung bedeutet mir viel. Sie gebührt genauso den Mitarbeitern, die mich begleitet haben." Er sei immer gerne in Salzburg und werde die Stadt nicht verlassen.

Namensgeber für Wimperntierchen

Schmidinger ist am 15. Februar 1954 in Wien geboren und verbrachte seine Kindheit in der Schweiz. Von 1972 bis 1980 studierte er Theologie und Philosophie an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. 1984 habilitierte er sich an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck für das Fach Christliche Philosophie. Ab 1993 lehrte er als Professor am Fachbereich Philosophie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Salzburg, zu deren Dekan er 1995 gewählt wurde. 1999 wurde er Vizerektor für Ressourcen und Stellvertreter des damaligen Rektors Adolf Haslinger, zu dessen Nachfolger er 2001 bestellt wurde. Von 2011 bis 2015 war er Präsident der Österreichischen Universitätenkonferenz. Schmidinger kann eine beeindruckende Liste von Publikationen vorweisen, er veröffentlichte zahlreiche Arbeiten in Fachzeitschriften, war Herausgeber und Mitherausgeber von Büchern, dazu kamen zahlreiche wissenschaftliche Artikel und Beiträge in Lexika.

Hendrik Lehnert als Nachfolger

Schmidinger ist Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste, 2016 erhielt er das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, 2017 den Kardinal-Innitzer-Preis. Sogar eine Gattung von Wimperntierchen wurde nach dem Theologen und Rektor benannt: Den 0,2 Millimeter kleinen Einzeller hat eine Uni-Mitarbeiterin des Fachbereichs Ökologie und Evolution im Nordatlantik gefunden und 2012 Schmidingerella arcuata getauft. Damit wurde honoriert, wie sehr der Rektor die Wimperntierforschung in Salzburg unterstützt hatte.

Am 21. Februar 2019 wählte der Universitätsrat den deutschen Professor für Innere Medizin Hendrik Lehnert zum neuen Rektor der Universität Salzburg.
Er wird Schmidinger am 1. Oktober in dieser Funktion nachfolgen.