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Tamsweg: Politik ist für ihn Dienst am Menschen

Großprojekte im Bezirkshauptort halten Bgm. Georg Gappmayer auf Trab. Seit April ist er auch Vorsitzender der Bürgermeisterkonferenz.

Bürgermeister Georg Gappmayer.
Bürgermeister Georg Gappmayer.

Eigentlich hatte der gelernte Tischler und studierte Musiklehrer nach seinem Studium in Wien eine Stelle in Niederösterreich in Aussicht. Es war die Bürgermusik Tamsweg, die den engagierten Wöltinger zur Rückkehr bewegte. Mit 25 Jahren zog Georg Gappmayer 1990 zurück in die Heimat, wurde drei Jahre später Kapellmeister und war danach elf Jahre lang intensiv in der ersten Reihe in der Gesellschaft. Als Gappmayer 2009 seine politische Laufbahn als Quereinsteiger startete, gab es noch keinen Gedanken an das Amt als Bürgermeister: "Gesellschaften und Menschen haben mich immer interessiert. Leute haben damals in mir die Fähigkeit als Gemeinderat gesehen. Das war für mich auch eine Motivation", erinnert sich der 53-Jährige.

Das Verbindende war entscheidend: "Wenn man sich selbst einbringt, hat man die Möglichkeit zu gestalten." 2012, nach dem Rücktritt von Alois Lankmayer, setzte sich Gappmayer gegen zwei Kandidaten durch und wurde Bürgermeister. Zentrale Themen für den Bezirk wie Murkraftwerk, Krankenhaus, Kaserne oder das Asylthema waren fortan die großen Herausforderungen neben dem täglichen Geschäft. "Es geht in der Politik um zuhören, die Fragen sachlich und fachlich aufbereiten und im Sinne eines öffentlichen Interesses einer Lösung zuführen." Die maßgebliche räumliche Entwicklung für Tamsweg begann in den 50er-Jahren mit dem Schul- und Sportzentrum. "Der Weg der Zentrumsstärkung wurde immer verfolgt. Diesen Weg setzen wir jetzt durch aktive Raumgestaltung fort. Durch Aufenthaltsqualität werden die Wirtschaft und die Gesellschaft gestärkt. Tamsweg soll ein Ort der kurzen Wege sein. Die aktuelle Umsetzung des Verkehrskonzepts trägt dazu ebenfalls bei."

Seit April ist Georg Gappmayer Vorsitzender der Bürgermeisterkonferenz im Lungau. In den zentralen Fragen steht für ihn der Mensch im Mittelpunkt: "Der Lungau punktet mit hoher Lebensqualität, die es zu erhalten gilt. Der Mehrwert, der dadurch für den Tourismus entsteht, soll auch Arbeitsplätze schaffen."

Im Detail gehe es um qualifizierte Arbeitsplätze, aber auch um altes Handwerk: "Allein ,Backen mit Christina' von Christina Bauer in Göriach zeigt, was mit Tradition, Innovation und Leidenschaft möglich ist. Die Gemeinden sind gefragt, die entsprechende Infrastruktur zu schaffen." Ziel soll es auch sein, geeignete Flächen für Gewerbegebiete zu finden: "Es geht um die Abstimmung unter den Gemeinden, damit man flächenschonend plant und Bestehendes gestärkt wird."

Weitere Herausforderungen sieht Gappmayer in der Kinderbetreuung, Pflege und Bürokratie: "Wir brauchen kurze Entscheidungswege. Demokratie schließt jeden ein, braucht aber Zeit und Geduld. Wir müssen darauf schauen und zukunftsweisende Entscheidungen treffen. Die Eigenverantwortung der Menschen gehört immer miteinbezogen. Wir sind gefordert, Lösungen und Hilfestellungen für den Menschen in seiner Entwicklung von der Geburt bis zum Tod zu schaffen."

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