Viele Männer kümmern sich zu wenig um ihre Gesundheit. Zum Arzt gehen sie erst dann, wenn sie bereits krank sind. Eine Folge: Zwölf von 100 Männern sterben in Österreich an einem Herzinfarkt. Zur Vorsorgeuntersuchung gehen jedes Jahr nur 13 Prozent der Männer. Die Hauptgründe: fehlendes Bewusstsein für ihren Körper und Angst vor dem Ergebnis und einer etwaigen Änderung der Lebensgewohnheiten.
Mit einer neuen Auflage der Kampagne "Helden.Check" versuchen das Land und die Ärztekammer, das Bewusstsein der Männer dafür zu schärfen, dass sie selbst für ihre Gesundheit verantwortlich sind. "Wir gehen gezielt dorthin, wo die Männer sind", sagt LH-Stv. Christian Stöckl (ÖVP). Sie bekommen direkt in den Betrieben die Möglichkeit für ein Gesundheits-Screening. Der Check dauert nur wenige Minuten und soll auf etwaige Risikofaktoren aufmerksam machen.
"Wir wollen vor allem Männer ansprechen, denen das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer rechtzeitigen Gesundheitsvorsorge fehlt", sagt Peter Kowatsch, Vorsorgereferent der Salzburger Ärztekammer. Er rät Männern, sich ab dem 40. Lebensjahr regelmäßig untersuchen zu lassen.
Entscheidend sei die Früherkennung auch beim Prostatakarzinom, betont Lukas Lusardi, Vorstand der Urologie und Andrologie an den Salzburger Landeskliniken. "Im Frühstadium ist diese Erkrankung heilbar." Das gelte auch für Blasen- und Nierenkarzinome. Urologische Erkrankungen gingen oft Hand in Hand mit internistischen Erkrankungen wie Adipositas oder Bluthochdruck und seien die häufigste Ursache für Impotenz. "Es ist sehr schade, dass Männer mit einer Untersuchung oft zu lange zuwarten." In der Medizin finde ein Paradigmenwechsel hin zu einer Verstärkung der Prävention statt, sagt Primar Eugen Trinka, Vorstand an der Neurologie. Vor allem bei Schlaganfällen gelte es Frühwarnzeichen zu erkennen.
Im Vorjahr ließen in 15 Betrieben rund 1000 "Helden" einen Gesundheitscheck durchführen. 32 Prozent zeigten Auffälligkeiten außerhalb der medizinischen Norm, bei einem Fünftel lag Gesundheitsgefährdung vor. Heuer sind 1500 Männer das Ziel. triebeteressierte Betriebe können sich hier informieren und anmelden.
Mit dabei ist heuer die Porsche Holding GmbH. "Wir möchten vor allem die Facharbeiter in den Werkstätten erreichen", sagt Personalleiter Klaus Fetka. Männer würden oft dazu neigen, Symptome zu ignorieren.