Für Junge soll Eigentum so leistbar sein
Die Halleiner Firma Sonnenklarbau von Essl und Winklhofer hat nun ein Projekt mit lauter Kleinstwohnungen entwickelt. "Mamamia - so what" nennt es sich. 24 Wohnungen zu je 30 Quadratmetern Fläche werden in Vöcklamarkt unweit der Salzburger Landesgrenze entstehen. Im August soll Baubeginn sein, mit einer Bauzeit von nur vier Monaten durch das modulare Baukastensystem wollen Essl und Winklhofer mit den beiden dreigeschoßigen Gebäuden zu Weihnachten fertig sein. "Wir wollen eine Wohnform konzipieren, wo es wirklich möglich sein sollte, dass die Jungen eine Perspektive haben, und wo man ihnen den Auszug aus dem Hotel Mama ermöglicht. Der erste Schritt ist für die Jungen ja mittlerweile so schwierig geworden." Es müsse möglich sein, sich auch mit einem Monatseinkommen von 1700 Euro netto Eigentum zu schaffen, und dass die Wohnkosten nicht mehr als 40 Prozent vom Einkommen verschlingen.
Eine Musterwohnung steht derzeit auf dem 1733 Quadratmeter großen Bauplatz in Vöcklamarkt. Die Wohnbox hat 30 Quadratmeter. Dazu gibt es eine Loggia mit sieben Quadratmetern. Der Rohstoff Holz dominiert hier alles. Es gibt ein überraschend großes Bad, eine Einbauküche mit Geräten von Herd bis Backofen und Geschirrspüler, einen Kühlschrank und eigenen Gefrierschrank, sehr viel Stauraum in den Einbaukästen. Geschlafen wird über dem Abstellraum, wo sich Waschmaschine und Kleinstwärmepumpe unterbringen lassen. Eine Leiter führt hinauf zum Bett. Die 2,9 Meter Raumhöhe lassen die Wohnung deutlich größer wirken als am Plan angenommen.
Projekt soll Salzburgs Politiker vorgestellt werden
Um sparsam und effizient mit dem Wohnraum umzugehen, habe er sich mit Campingmobilen beschäftigt, schildert Essl. "Wir haben einen Lösungsansatz gefunden, der für die Politik hochspannend sein könnte, speziell auch für Salzburg." Es könne eine Starterwohnung sein, die man nach fünf bis zehn Jahren wieder verkaufe. Eine Singlewohnung, eine Vorsorgewohnung oder aber eine Wohnung für Mitarbeiter, meint Essl. In Vöcklamarkt kommt hinzu, dass die Lage perfekt ist - unmittelbar in Bahnhofsnähe, fußläufig ins Ortszentrum.
Und was kostet die Wohnung? Der Kaufpreis liegt bei 186.000 Euro. Dazu kommt ein Pkw-Stellplatz mit Kosten von 5000 Euro, ein eigener Abstellraum ist mit 4000 Euro berechnet. Inklusive aller Nebenkosten wie Grunderwerbssteuer, Eintragungsgebühr, Kaufvertragserrichtung sind es 211.000 Euro. Da gehe sich eine Finanzierung auch aus, wenn man wenig verdiene, meint Essl. "Dieser Personengruppe muss man ja auch was anbieten können." Die Betriebskosten sind mit 76 Euro monatlich berechnet. Darauf habe man den Fokus gelegt. "Die Betriebskosten ufern beim Wohnen zum Teil ja auch aus, so ehrlich muss man sein." Das Dach wird komplett mit Photovoltaik ausgeführt.
Der Solararchitekt würde das Projekt gern den Salzburger Politikern vorstellen. "Weil es ein Werkzeug sein kann. Es müsste auch in Salzburg möglich sein, dass wir was zusammenbringen beim Wohnen für die Jungen. Man kann dieses Projekt genauso von Vöcklamarkt nach Salzburg transferieren", meint Essl.