Seit 21. Juli finden sich "nicht berauschende" Hanfblüten in den Verkaufsregalen der heimischen Trafiken. Schon zuvor konnte man rauchbare Hanf- beziehungsweise Cannabisblüten mit einem maximalen THC-Gehalt von 0,3 Prozent in Hanf-Shops und Automaten legal erwerben. Nun, nach einem Urteil des Verwaltungsgerichtshofes, unterliegen rauchbare Hanfblüten der Tabaksteuer, fallen damit unter das Tabakmonopol und dürfen daher hauptsächlich nur in Trafiken und ihren Tabakautomaten verkauft werden.
Nicht in allen Lungauer Trafiken bereits im Sortiment
Der Gremialobmann der Tabaktrafikanten in Salzburg, Hannes Auer, sieht die Erweiterung des Sortiments um die Cannabisprodukte für die hiesigen Trafiken positiv: "Das ist schließlich, was wir am besten können. Sensible Produkte mit Verantwortung verkaufen." Dass Trafikanten zurückhaltend auf die neue Produktpalette reagieren, sieht Auer kaum: "Bei den Großhändlern, die unsere Trafiken beliefern, ist das Startpaket der Hanfprodukte ausverkauft. Wenn Trafikanten zurückhaltend sind, dann, weil es auch eine Platzfrage ist."
Große Bedenken seitens Suchtprävention
Ganz anders die Reaktionen seitens der Suchtprävention, wo gewarnt wird, derartige Substanzen zu einfach zu bekommen, und dies als "Hintertür zur Legalisierung von Cannabis" gewertet wird. Dass die gesellschaftliche "Normalisierung" von Cannabis durch den Verkauf von nicht berauschenden Blüten in Trafiken Einzug halten könnte, erkennt man auch im Büro der interimistisch für die Drogenprävention zuständigen Landeshauptfrau-Stellvertreterin Marlene Svazek. "Daher fordern wir eine klare und konsequente Linie: Der Verkauf dieser Produkte darf nicht als trojanisches Pferd für eine schleichende Legalisierung dienen. Wir Freiheitliche lehnen eine solche Entwicklung entschieden ab. Der Jugendschutz sowie die klare Trennlinie zwischen legalem Nutzhanf und illegalem Rauschmittel müssen unbedingt aufrechterhalten werden", erklärt Pressesprecher Dom Kamper.
Kaum bis keine Nachfrage bisher im Lungauer Tabakfachhandel
In den Lungauer Trafiken haben die Cannabisprodukte bislang weniger bis keine Relevanz. Die THC-Substanzen sind eher seltener bis gar nicht nachgefragt und deshalb auch (noch) nicht in jedem heimischen Fachbetrieb in den Verkaufsregalen.
