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Ein Drittel bevorzugt die digitale Behörde

Der Steuerakt ist bereits online.
Der Steuerakt ist bereits online.

Seit 2009 können sich die Österreicher für eine Bürgerkarte mit Handyfunktion registrieren. Auch über die E-Card ist der Zugang zu staatlichen Institutionen möglich: Beim so genannten E-Government kann man etwa seinen Steuerakt im Finanzonline abfragen, seine Befunde künftig in der Elektronischen Gesundheitsakte einsehen, Stipendien beantragen, den Wohnsitz abmelden und eine Meldebestätigung ausdrucken. Wer will, kann Petitionen unterschreiben.

Zwei Drittel der Österreicher könnten sich vorstellen, ihre Behördengänge ausschließlich online zu erledigen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Steuerberatungsgesellschaft EY 2018 unter 1000 volljährigen Österreichern. Derzeit erledigt jeder zweite seine amtlichen Behördengänge lieber auf dem persönlichen Weg, nur ein Drittel bevorzugt das Online-Angebot.

34 Prozent der befragten Männer wickeln ihre behördlichen Geschäfte vorrangig online ab, bei den Frauen sind es 27 Prozent. Nach Alter dominiert die Gruppe der 30- bis 49-Jährigen. Als Vorteile der Online-Erledigung werden vor allem die hohe zeitliche Flexibilität, der geringere Zeitaufwand und die schnellere Bearbeitung der Anliegen genannt.

Information ist relevant: Wer sich gut über E-Government informiert fühlt, nutzt dieses Angebot auch eher. Aber nur ein knappes Viertel der Befragten glaubt, gut über die Online-Möglichkeiten Bescheid zu wissen.

Bekannt ist der Auftritt des Finanzamts: 72 Prozent gaben an, diesen bereits genutzt zu haben, weitere 16 Prozent kennen ihn. Das Finanzamt ist auch die einzige Behörde, bei der die Mehrheit der Bürger (79 Prozent) ihre Anliegen schon online regelt.

40 Prozent nutzen bisher die Bürgerkarte oder die Handy-Signatur, die bei Behördengängen im Internet als Identitätsnachweis gilt. Die Handy-Signatur ist populärer: 34 Prozent der Befragten haben eine.

Der Aufwand schreckt manche noch ab. Die Handysignatur etwa kann entweder offline in einer der Registrierungsstellen oder online über E-Banking, FinanzOnline, Post.at oder für Schüler und Lehrer über edusig.gv.at beantragt werden. Fast die Hälfte der Befragten gab aber an, es zahle sich für sie nicht aus, Behördengänge online zu erledigen, da es dafür schlicht zu wenig wären.

Hürden gibt es für zwei Drittel der Österreicher auch noch bei der Verständlichkeit, mehr als die Hälfte äußerte Bedenken zur Datensicherheit, fast genauso viele zur Sicherheit bei der Datenübertragung. Die Technik an sich scheint dagegen weniger Probleme zu verursachen: Zu geringe Computerkenntnisse bereiten nur etwas mehr als einem Drittel Schwierigkeiten. Immerhin jeder Vierte hatte jedoch bereits Probleme mit den Online-Behörden, betroffen davon waren mehrheitlich Ältere.

Den Wunsch nach einem Ausbau der Online-Abwicklungen ist vorhanden. Besonders groß ist dieser beim Reisepass, vier von zehn Österreichern würden Verlängerungen, Neuausstellungen oder Anträge gerne online erledigen.

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