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Eine Seilbahn, die Hotelgefühle weckt

Auf der Fassade der neuen Jennerbahn dominieren Stein und Holz, innen wartet eine Beautyecke.

Am Königssee im benachbarten Bayern wird mit starkem Salzburger Engagement die Jennerbahn neu gebaut. Die Tal- und Mittelstation sind bereits fertig und werden dieses Wochenende eröffnet. Die Besucher können den Preis der Fahrt ausnahmsweise selbst bestimmen.

Einer der Hauptaktionäre ist mit knapp 25 Prozent der Großarler Hotelier Peter Hettegger. Er hält ebenso viele Aktienanteile wie die Gemeinde Schönau am Königssee (gemeinsam mit der Berchtesgadenerland Tourismus GmbH). Auch die Salzburger Baufirmen Spiluttini und Harlander sind mit je 17 Prozent an Bord. Die Gesellschafter stemmen eine beträchtliche Investition: 56 Millionen Euro dürfte die neue Bahn auf den Jenner kosten. Für kleinere Unternehmer in der Region, die nur ein bis zwei Prozent der Aktienanteile besitzen, sind das immerhin 200.000 Euro.

Der erste Eindruck, wenn man zur Talstation kommt, ist: hochwertig. Steinfassade, Holzverkleidung, Granitpflaster - verglichen mit anderen Seilbahnstationen, bei denen der Sichtbeton dominiert, wirkt die neue Jennerbahn eher wie eine Hotelrezeption. "Das wollten wir unbedingt so machen", erklärt Peter Hettegger: "Wir bauen g'scheit, denn wir bauen nur ein Mal."

Die Talstation bietet größtmöglichen Komfort, Rolltreppen inklusive. Die Skidepotkästen, von denen es 187 Stück gibt, sind beheizt, damit Ski- und Handschuhe am nächsten Tag wohltemperiert sind. Dank Beautybereich muss niemand mit zerzausten Haaren vom Skifahren heim. Die Zehnergondelkabinen warten mit cremefarbenen Kunstlederbänken und großen Glasflächen auf.

Eigentlich hätte die Seilbahn früher fertig werden sollen. Doch fast pünktlich zum Baubeginn im September 2017 kam der Schnee und blieb bis ins Frühjahr 2018. Von Ende April bis Anfang Juni wurde der Bau für die Balzzeit des Birkhuhns eingestellt - nach Intervention von Naturschützern. "Das alles miteinander wird uns fünf bis sechs Millionen Euro mehr kosten", sagt Hettegger.

Neben der Jennerbahn werden auch zwei Sechsersesselbahnen neu gebaut - alle stammen von der Südtiroler Seilbahnfirma Leitner. Der Vollbetrieb ist für Sommer 2019 geplant.

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Bergidylle bei der Mittelstation der neuen Jennerbahn. Im Bild einer der Hauptaktionäre Peter Hettegger.
Bergidylle bei der Mittelstation der neuen Jennerbahn. Im Bild einer der Hauptaktionäre Peter Hettegger.
Schluss mit zerzauster Helmfrisur, im Beautybereich in der Talstation der Jennerbahn warten Spiegel, Waschbecken und Föhn.
Schluss mit zerzauster Helmfrisur, im Beautybereich in der Talstation der Jennerbahn warten Spiegel, Waschbecken und Föhn.
Für Verzögerungen beim Bau der Bergstation sorgte der strenge Winter.
Für Verzögerungen beim Bau der Bergstation sorgte der strenge Winter.
Teilweise lagen fünf bis sechs Meter Schnee am Gipfel des Jenner.
Teilweise lagen fünf bis sechs Meter Schnee am Gipfel des Jenner.
Das Skidepot mit beheizbaren und belüfteten Kästen.
Das Skidepot mit beheizbaren und belüfteten Kästen.
Komfort durch Aufzüge und Rolltreppen.
Komfort durch Aufzüge und Rolltreppen.
Nostalgiefeeling: Eine alte Zweierkabine.
Nostalgiefeeling: Eine alte Zweierkabine.
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