Schwimmbäder und Badeseen gehören in den meisten Pongauer Gemeinden seit Jahren zum sommerlichen Angebot für Bürger und Gäste. Solche Einrichtungen können für Ortschaften aber auch zur finanziellen Herausforderung werden. "Finanziellen Gewinn erwartet man als Gemeinde von den Schwimmbädern nicht", schildert Hubert Stock, Bürgermeister von Werfen. "Es handelt sich bei diesen Bädern vielmehr um eine soziale Einrichtung, denn allein die Errichtungskosten wird man kaum wieder einnehmen können."
Werfen eröffnete im vergangenen Jahr ein neues Schwimmbad, das rund fünf Millionen Euro gekostet hat. Alternative gab es dafür keine. "Das alte Bad war einfach in einem schlechten Zustand und wir hätten wohl auch keine neue Genehmigung mehr dafür bekommen. Keines zu haben und damit auch der Bevölkerung - und noch wichtiger: den Kindern - keinen Platz zum Schwimmen zu geben, stand nicht zur Debatte."
Kein finanzieller Profit für die Gemeinden
Auch dass die letzten Jahre zu Sommerbeginn meist nicht gerade zum Freibadbesuch luden, ist für die Orte unangenehm. "Für uns Gemeinden macht es kaum einen Unterschied, wir sind ja auf keinen finanziellen Profit mit den Schwimmbädern aus und das Personal können wir auch an anderen Stellen einsetzen. In Werfen haben wir aber zahlreiche Bürger mit Jahreskarte, die den Mai und Juni bislang leider kaum nutzen konnten."
Private Badeseen vor selben Problem
Wenige Kilometer weiter im Süden des Bezirks betreibt Mathias Heigl vom Schlosshof den Plankenauer Badesee. Auch für die Bezirkshauptstädter hätte der Start in die Badesaison besser laufen können. "Laufende Kosten machen auch vor dem schlechten Wetter nicht halt", sagt der Betreiber. "Von Personalkosten über Wasserproben bis hin zum Einkauf für die dazugehörige Lokalität - wenn durch das schlechte Wetter keine Besucher zum Badesee kommen, ist es schwer, wirtschaftlich zu arbeiten." Mit dem angrenzenden Schlosshof blickt Heigl dennoch auf eine wirtschaftlich gute Lage. Der St. Johanner fügt hinzu: "Privat einen Badesee zu betreiben und dabei großen Profit zu machen, ist allein wegen der Erhaltungskosten kaum möglich."