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Hotelbetreiber "Alpine Family" mit zwölf Standorten im Pinzgau ist insolvent

Am Handelsgericht Wien hat am Mittwoch eine große Betreibergesellschaft von mehreren Hotels und Apartmenthäusern, die meisten davon im Pinzgau, Insolvenz angemeldet.

Symbolbild.
Symbolbild.

Die sich in niederländischem Besitz befindliche "Alpin Family GmbH" hat laut eigenen Angaben Schulden in der Höhe von 17 Millionen Euro angehäuft, berichten die Gläubiger- und Kreditschutzverbände in Aussendungen. Betroffen sind rund 135 Gläubiger und 73 Dienstnehmer. Die Gesellschaft soll weitergeführt werden.

Alpin Family vereint Hotelmarken wie "AvenidA", "The House Collection" oder "Alpin Rentals" mit mehr als 3000 Betten an zwölf Pinzgauer Standorten in Saalbach-Hinterglemm, Leogang, Zell am See, Kaprun, einem im Pongau (Flachau) sowie in Tirol (Oberlech, Nauders) und in Oberösterreich (Bad Ischl, Hinterstoder). Die Firmenzentrale liegt in Wien.

Wie das Unternehmen der APA in einer Stellungnahme mitteilte, seien weitreichende Restrukturierungs- und Sanierungsmaßnahmen geplant. Der Geschäftsbetrieb laufe während des Verfahrens in allen Betrieben uneingeschränkt weiter. Auch die Gehaltszahlungen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien gesichert.

"Unerwartet schwacher Winter"

Laut Unternehmen habe man in den vergangenen Jahren in Team und IT investiert und schnell expandiert. Noch im Vorsommer erklärte Alpin Family, einer der führenden Ferienanbieter Österreichs werden und den Jahresumsatz bis 2025 von 55 auf 75 Millionen Euro steigern zu wollen. Nun heißt es, dass die Integration der neuen Betriebe schleppender als geplant verlaufen sei und mit anderen Faktoren zu Liquiditätsengpässen geführt habe. Angeführt werden erhöhte Personalkosten und die Auswirkungen von Inflation und Preissteigerungen, die nur zu kleinen Teilen an die Konsumentinnen und Konsumenten weitergegeben werden konnten. Es sei zu einem spürbaren Rückgang an Zimmernächtigungen gekommen, in der Stellungnahme ist wörtlich von einem "unerwartet schwachen Winter" die Rede.

Laut Kreditschutzverbänden ist die Schuldnerin Eigentümerin von insgesamt 14 Liegenschaftsanteilen, deren Wert erst im Zuge des Verfahrens eruiert werden muss. Weiters verfügt die Schuldnerin über Anteile an verbundenen Unternehmen. Das Unternehmen bietet Gläubigern eine Quote von 20 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren.

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