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Salzburg: Zahl der Firmenpleiten stieg um ein Fünftel an

Laut aktueller Insolvenzhochrechnung des Kreditschutzverbandes für das Jahr 2024 verzeichnen die Unternehmensinsolvenzen im Bundesland Salzburg eine Steigerung von 20,4 Prozent. Die Passiva haben sich im Vergleich zum Vorjahr von 119 Millionen Euro auf 351 Millionen Euro erhöht.

Windhager schlitterte in die Pleite – und ist damit nicht allein.
Windhager schlitterte in die Pleite – und ist damit nicht allein.

Die eröffneten Privatinsolvenzen sind im Bundesland Salzburg gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 0,8 Prozent gesunken. Die Passiva haben sich im Vergleich zum Vorjahr von 52 Millionen auf 38 Millionen Euro reduziert.

Heuer schlitterten hochgerechnet 336 Salzburger Unternehmen in die Insolvenz. Das bedeutet eine Steigerung von 57 Fällen, sohin eine Steigerung von 20,4 Prozent im Vergleich zu 2023. Damit liegt das Bundesland Salzburg knapp unter dem österreichweiten Durchschnitt, der eine Steigerung der Insolvenzfallzahlen von 21,7 Prozent zu verzeichnen hat.

Im Jahr 2017 gab es 360 eröffnete Fälle, im Jahr 2018 waren es 332, im Jahr 2019 waren es 366 an der Zahl. In den Pandemiejahren 2020 schlitterten 187 in die Insolvenz, im Jahr 2021 waren es 165 Fälle. Eine stetige Steigerung konnte im Jahr 2022 mit 255 und im Jahr 2023 mit 279 Insolvenzfällen festgestellt werden.

"Mit 336 Fällen im Jahr 2024 ziehen zwar im Bundesland Salzburg die Insolvenzfälle deutlich an, allerdings normalisiert sich das Insolvenzgeschehen sukzessiv", so Aliki Bellou, Landesleiterin und Insolvenzleiterin des KSV1870 für das Bundesland Salzburg.

Die Schäden für die betroffenen Gläubiger haben sich im Vergleich zum Vorjahr von 119 Millionen auf 351 Millionen Euro folglich um 195 Prozent erhöht. Damit liegt das Bundesland Salzburg deutlich über dem österreichweiten Durchschnitt, der eine Steigerung an Schulden von 30,8 Prozent zu verzeichnen hat.

Die Erhöhung ist unter anderem den beim Landesgericht Salzburg anhängigen Großverfahren geschuldet, wie rein demonstrativ, der Insolvenz der Windhager Gruppe.

Bellou: "Auch die Salzburger Unternehmen sehen sich mit Rentabilitätsschocks konfrontiert, wie rein demonstrativ steigende Zinsen, hohe Lohnkosten und steigende Energiepreise. Kosten und Investitionen müssen besonnen getätigt werden. Um Unsicherheiten zu überstehen, wurden während der Pandemie Schulden aufgenommen, die wirtschaftlich rückgeführt werden müssen. Die Wirtschaftlichkeit der Unternehmen wird fernerhin durch unterbrochene Lieferketten ebenfalls eingeschränkt. Die Ursachen, die zu einer Insolvenz führen und die wir hier im Bundesland Salzburg feststellen, sind vielfältig und sind im Regelfall nicht nur auf eine Ursache zurückzuführen."

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