Die Berchtesgadener Bergbahn AG verkauft eine ihrer Seilbahnen ins Skigebiet Dachstein Salzkammergut. Das gab die Aktiengesellschaft am Donnerstag mit einer Presseaussendung bekannt. Es handelt sich dabei um die bereits 2024 stillgelegte Jennerwiesenbahn, die auch auf dem aktuellen Pistenplan nicht mehr vorkommt.
Über den Kaufpreis könne man keine Auskunft geben, das sei mit der Käuferin so vereinbart worden, heißt es.
Skibetrieb auf dem Jenner eingestellt
Mit dem Ende der Wintersaison 2023/24 hatte die Berchtesgadener Bergbahn AG bekannt gegeben, sich vom klassischen Skibetrieb zu verabschieden und die teure Beschneiung künftig einzustellen. Man konzentriere sich auf andere Zielgruppen, wie Schneeschuhwanderer oder Rodlerinnen und Rodler.
Die Jennerwiesenbahn, die von 1035 Meter Seehöhe bis zur Mittelstation der Jennergondelbahn (1196 Meter) führt, wurde nicht mehr benötigt. Nach dem nun bestätigten Verkauf soll sie Mitte April abgebaut werden - "vollständig und rückstandslos", wie es heißt.
"Wir freuen uns, dass wir zu dieser weitgehend nachhaltigen Lösung finden konnten und unsere Jennerwiesenbahn komplett weiter genutzt werden wird", sagt Thomas Mühlthaler, Vorstand der Berchtesgadener Bergbahn AG.
Umsatzsteigerung um acht Prozent
Die Umstrukturierung - weg vom Skigebiet, hin zum "Erlebnisberg" - zeige bereits erste Erfolge. Zum Beispiel verzeichne man höhere Gästezahlen im Jänner und könne zum Saisonende eine Umsatzsteigerung von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr vermelden. Die Umsätze in absoluten Zahlen "erhalten ausschließlich unsere Aktionäre", man veröffentliche diese erst in der Hauptversammlung. Der Umsatz der Bahn betrug laut Geschäftsbericht 2022/2023 rund 6,59 Millionen Euro.
Die Jennergondelbahn war im abgelaufenen Winter von 13. Dezember 2024 bis 10. März 2025 in Betrieb und befindet sich seither in Revision.
Strom- und Dieselverbrauch gesenkt
Aufgrund des weitgehenden Verzichts auf Beschneiung und Pistenpräparierung habe man den Stromverbrauch im Vergleich zur letzten Wintersaison 2023/2024 um etwa 20 Prozent senken können. Die Dieseleinsparung habe sogar 40 Prozent betragen.
Das Fazit von Thomas Mühlthaler zum Abschluss der Wintersaison: "Unseren Wintererlebnisberg mit Skiroute für Skitourengeher und Freerider, Rodelbahn, Schneeschuhtrail und Winterwanderweg sehen wir als vollen Erfolg." Viele Gäste seien einfach auch nur auf den Berg gekommen, um das Panorama und die Sonnenterrasse zu genießen.
Ab 10. April startet die Jennerbahn in die Sommersaison und ist täglich von 9 bis 17 Uhr in Betrieb. Die Berg- und Talfahrt kostet für Erwachsene 41 Euro, für Sechs- bis 17-Jährige 25 Euro (im Webshop). Wer an seinem Geburtstag komme, fahre gratis.
Deutscher Skiverband trainiert weiterhin am Jenner
Nicht vom Ende des klassischen Skibetriebs am Jenner betroffen ist übrigens der Deutsche Skiverband DSV. Dieser betreibe nach wie vor die Krautkaserbahn, einen Vierersessellift, und halte dort auch Trainings und Skirennen ab. Die Beschneiung und Präparierung erfolge weiterhin über die Mitarbeiter der Berchtesgadener Bergbahn AG, werde aber vom DSV bezahlt. Weder der Lift noch die Piste stehen der Öffentlichkeit zur Verfügung. Die Krautkaserbahn ging mit 13. Dezember in Betrieb und wird vom DSV laut Auskunft der Jennerbahn noch bis nächste Woche genutzt.
Transparenzhinweis: In der ersten Version des Artikels war die Rede davon, dass die Jennerwiesenbahn von der Mittelstation der Jennergondelbahn auf den Vogelstein führt. So ist die Trasse in der App "alpenverein outdooractive" eingezeichnet. Dabei handelt es sich aber um die alte Trasse der Jennerwiesenbahn, die im Zuge der Umbauarbeiten zwischen 2017 und 2018 abgebaut wurde.