Die Experten des Herstellerunternehmens und von Verbund arbeiten intensiv an der Ermittlung der Schadensursache. Aufgrund der Größe der Anlagenteile ist eine Inspektion aufwendig und zeitintensiv und wird mehrere Monate in Anspruch nehmen.
Weiters trat im Zuge der Schwarzstartversuche mit der Kaprun Oberstufe (160 MW) ein Fehler im Einspeisetransformators auf, womit auch die gesamte Oberstufe voraussichtlich für mehrere Monate nicht zur Verfügung stehen wird.
Verbund betont Versorgungssicherheit
Als Schwarzstartversuche werden bei Kraftwerken jene Abläufe bezeichnet, bei denen das Werk ohne Zufuhr externer Stromquellen wieder hochgefahren werden soll. Die notwendige Energie liefern Batteriespeicher oder Hilfsaggregate. Oder wie in diesem Fall die Kaprun Oberstufe.
Die Versorgungssicherheit in Österreich sei durch den Einsatz der übrigen Speicher- und Pumpspeicherkraftwerke in Kaprun sowie durch die Kraftwerksgruppen Zillertal und Malta-Reißeck weiterhin gesichert.
Das Kraftwerk Limberg III war erst am 12. September nach vierjähriger Bauzeit offiziell in Betrieb genommen worden. Der Vorstandsvorsitzende des Verbunds, Michael Strugl, sprach von einem Schlüsselprojekt für die Energietransformation und die Versorgungssicherheit Österreichs. Der Verbund investierte 525 Millionen Euro in das Kraftwerk.
640 Megawatt Leistung fallen aus
Das Pumpspeicherkraftwerk Limberg III galt zu diesem Zeitpunkt als Österreichs modernste und größte Batterie mit bis zu 480 Megawatt Leistung, die jederzeit abgerufen werden können. Seit Donnerstag ist dies vorerst Geschichte. Und mit dem zusätzlichen Ausfall der Kaprun Oberstufe stehen nun 640 Megawatt nicht zur Verfügung.
Der Verbund plant in Kaprun übrigens bereits das nächste Großkraftwerk – das Pumpspeicherkraftwerk Schaufelberg. Derzeit werden die Unterlagen für die Umweltverträglichkeitsprüfung vorbereitet.

